Fünfter Auftritt.

[315] Die Vorigen, Trübe.


TRÜBE. Ach! eben recht, mein Freund. Laß Er mich doch ein wenig die Narren sehen – – ich habe so eine Freude an ihnen.

CLÄRCHEN bey Seite. Verdammter Streich![315]

NIKOLO. Ja, herauslassen darf ich sie nicht, denn ich muß ausgehn – und so ist ihnen nicht zu trauen, denn der Mond fängt heute an zu wachsen.

TRÜBE. Ey was! Mein Schwiegersohn hat mir's ausdrücklich erlaubt – – schick Er jemand andern statt seiner, oder geh' Er später aus. Gnug, die Zeit wird mir lang, und hier kann ich keinen andern Zeitvertreib haben

NIKOLO. Sackerlot, was ist itzt zu thun? Heimlich zu Clärchen.

CLÄRCHEN ebenfalls heimlich. Laß Er mich nur machen – – Zu Trübe. Nikolo kann niemand anders schicken – und Er muß eben itzt gehn. Ich will Sie aber doch befriedigen. Wir wollen Ihnen die Fenster aufmachen – so können Sie sich mit ihnen unterhalten und es ist keine Gefahr dabey.

NIKOLO. Gescheid, Sackerlot!

TRÜBE. Nun so bin ich's auch zufrieden. Also nur aufgemacht.

CLÄRCHEN. Gleich, gleich. Geh' Er nur Nikolo, und komm' Er bald wieder.

NIKOLO. So bald als möglich. Heimlich zu Clärchen. Nur keinen herausgelassen. Ab.[316]


Quelle:
Karl Ditters von Dittersdorf: Die Liebe im Narrenhause. Liegnitz 1792, S. 255–350, S. 315-317.
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