Dritter Absatz

[33] Des Polyphilus Reiß-Gespräche mit seiner Gesellschafft. Sie werden als Mörder angesprochen /in gefängliche Hafft geführet und verhöret: Da Polyphilus den Richter anschnarchend / von ihnen abgesondert und härter verhaftet[33] wird. Agapistus vermahnet ihn / durch ein Schreiben / zur Gedult: Seine gewürige Antwort. Seine Klage / über seine Unglückseligkeit.


Also ritte nun Polyphilus mit seiner Gesellschafft frölich fort / und dünkte sich ausser aller Gefahr seyn. Sie vertrieben die zeit / mit allerhand kurtzweiligen Gesprächen / und ergetzten sich sonderlich damit /daß sie die Königin so artig betrogen. Agapistus fragte endlich: Was macht dann Macarie: wird sie auf dieser Reise keine Gefärtin abgeben? Eine unnötige Frage! (widerredte Polyphilus /) wie solte die jenige nicht zugegen seyn / um deren Liebe willen wir diesen Weg reisen. Ihr wisset ja / Agapistus! daß ich vielmehr mein selber / als ihrer Gunst / vergessen werde. Es sind aber zwey widerwertige Dinge / (gegenredete Agapistus) lieben und reisen. Der Liebe Eigenschafft ist / vielmehr sich der geliebten Person nähern / als von ihr entfernen / und kan die Flamme der Liebe nicht eher ausgeleschet werden / als durch den Wind der Abwesenheit. Bey unbeständigen Gemütern / (versetzte Polyphilus) mag dieses wohl zu fürchten seyn /aber nicht bey meiner Macarie / derer Freundlichkeit mir nicht allein diese Reise erlaubet / sondern auch ihre Gewogenheit zu einer steten Begleiterin versprochen. So weiß sie auch / daß meine Abwesenheit nicht lang währet. Dann ich vergleiche mich in diesem Vornehmen den jenigen Thieren / welche etwas zu rück weichen / damit sie hernach desto einen stärkern Lauf verrichten können: Also entziehe ich[34] mich meiner Macarie mit Willen ein wenig / damit ich sie hernach desto schneller ereilen / und ihrer Gegenwart um so viel beständiger geniessen könne.

Aber ach! betrogner Polyphilus! wie viel dornichte Wege hat deine Liebe noch zu lauffen / ehe sie dieses Ziel erreichet? Weist du nicht / daß das Glück mit eben denen Flügeln / die es zu uns führen / auch wieder davon fleucht? Es führet / in deiner Liebe / rechte Schlangen-Manier / die nach einer Seiten den Kopff zu richten / und nach der andern zu schiessen pflegen. Ach armer Polyphilus! wie ein starkes Gewitter wird nach diesem heissen Sonnenschein aufsteigen / und deine Zufriedenheit mit seinen Donner-Keilen zerschmettern! Daß ich dich doch dürffte zurück ruffen /und vor deinem Unfall warnen! Aber leider! die Sicherheit / als eine Heroldin der Straffe / hat deine Sinne so verblendet / daß du meinen Worten nicht glauben würdest. Derowegen so erfahre / was ich die nicht vorsagen dörffen. Ich will dein herein-brechendes Unglück / doch nicht ohne Mitleiden / ferner beschreiben.

Als nun die Gesellschafft in ihrer Frölichkeit also etzliche Tage gereiset / und einen zimlichen Weg zurück gelegt hatte / ritte Polyphilus in dem Andenken seiner Macarie / und ließ ihm ihr letztes Brieflein /welches er wohl 100 mahl durchlesen / den liebsten Begleiter seyn. Indem kame ihnen ein Hauffen gerüsteter Männer entgegen / die einen Schäfer bey sich führten. Der Melopharmis Sohn war der erste / der ihrer warnahm / und sagte mit erschrocknem Gemüte: Ach Polyphilus! was wollen diese? Vielleicht ist ein Unglück vorhanden. Aber Polyphilus antwortete: Mein Tycheno![35] (so hieß der Sohn Melopharmis) Kinder pflegt man mit Larven zu schröcken: leget eure Furcht mit der Kindheit ab / und wachset / wie an Jahren / also auch in Mannlichkeit und Tapfferkeit. Wer weiß / was diese suchen? Man lasse sie ihre Strasse reisen. Agapistus / ob er sich wohl nicht förchtete / hielt jedoch die Sache verdächtig / und sagte: Solten diß auch Larven seyn / Polyphilus: Ich sehe gleichwol / daß sie streng auf uns zueilen. So lasst sie dann kommen / (fuhr Polyphilus heraus) wir werden vor ihnen nicht fliehen / und sie werden uns ja ohne Ursach nicht beleidigen. Kaum war das Wort geredt / da wurden sie schon von der Mänge feindlich umringet: die fielen ihren Rossen in die Zäume / und rissen sie / ungeacht alles Widerstands / von denselben herunter / bemüheten sich auch / durch Abnehmung ihrer Gewehr / sich ihrer Personen zu bemächtigen.

Die Reisende waren durch diesen unversehenen Uberfall dermassen erschrecket / das Tycheno mehr einem Todten als Lebendigen ähnlich sahe / Agapistus ingleichen gantz bestürtzt / und Polyphilus so ergrimt war / daß ihn der Zorn kein Wort reden ließe. Er wurde durch den Vornehmsten von der Rotte gefraget / wer sie wären / und wohin sie wolten? Also hätte man fragen sollen / (gegen-redete Polyphilus) ehe man uns so mörderischer Weise angefallen. Ich frage viel billiger: Wer seyt ihr / daß ihr reisende Personen wider alle Billigkeit / berauben dörffet? Diese kühne Antwort bewegte jenen / daß er den bey sich habenden Schäfer heimlich wegen des Polyphili befragte. Als nun selbiger bejahete / dieser wäre gewiß einer von den Mördern /[36] und er erkenne ihn an seiner Kleidung und Sprache / wandte er sich wieder zum Polyphilus / mit solchen Worten: Pflegen die Mörder also hoffärzu antworten? Was / Mörder? begegnete ihme Polyphilus. Ihr selbst mögt solche seyn / biß ihr uns einer Mordthat überführet. Das wird sich wohl schicken / (antwortete jener) wann ihr mit uns auf jenes Ort kommet / und daselbst werdet ihr euren Richter finden.

Hierauf zwungen sie unsere Reisende mit Gewalt /ihnen nach selbigem Herrnsitze zu folgen: und kunte weder des Tycheno Flehen / noch des Agapistus Bitten / noch des Polyphilus Trotzen / ihrem Frefel widerstehen. Also wurden sie dahin geführet / und in ein Zimmer zusammen verschlossen. Dergestalt fielen diese Armseelige plötzlich aus der Freyheit / in die ärgste Dienstbarkeit / und aus der Freud in die höchste Betrübnus. Wie ihnen dabey zu muht gewesen /stehet unschwer zu erachten. Was solten aber unsere arme Gefangne machen? Ihr bästes Gewehr ware die Gedult: welche doch Polyphilus so gar nicht zu gebrauchen wuste / daß er viel lieber wehrloß seyn wolte. Agapistus fragte den Hüter: ob er nicht wüste /aus was Ursache man sie gefangen hielte? Dieser berichtete / daß vor wenig Tagen / etliche Schäfer selbiger Gegend / von Mördern überfallen / und biß auf einen einigen erschlagen worden / welcher entronnen /und es dem Schutzherrn angezeigt: Der ihme dann so bald Leute zugegeben / die Mörder zu verkundschafften. Weil nun selbiger Schäfer / Polyphilum für einen von den Mördern bekennte / als wären sie sämtlich /die Warheit ihnen abzufragen / zur Haft gebracht worden.[37]

Agapistus erschracke hefftig über dieser Erzehlung / und berichtete solches dem Polyphilus: Der sich wegen so ungerechten Anklage noch mehr erzürnte. Und ob ihn wohl Agapistus bate / vorsichtig zu verfahren / und sein Unglück durch Widerstrebung nicht weiter zu reitzen / kunte er doch wenig erhalten: weil er viel lieber sterben / als solche Unbilligkeit ohne Vertheidigung seiner Unschuld und Ehren dulten wolte. Wie sie diese Nacht über geschläffen / oder vielmehr gewachet / ist leichter zu gedenken / als zu beschreiben. Des andern Tages wurden sie vor den Herrn selbiges Orts geführet / der sie wegen besagter Mordthat scharff befragte. Ob sie nun wohl mit vielen Einwendungen beglaubten / daß sie gantz unschuldig wären / und von diesem Mord nichts wüsten / reisende Leute wären / die in nötigen Geschäfften nach der Landschafft Brunsile gedächten / und durch diese unbillige Anhaltung an ihrem Vorhaben gehintert würden: Erhielten sie doch damit nichts mehrers / als daß sie der Richter nur desto härter bedrohete / vorgebend / dafern sie ihre Ubelthat / deren sie durch den Schäfer gnugsam überzeugt / nicht gutwillig bekennen würden / daß er strengere Mittel ergreiffen / und die Bekantnus mit gewalt aus ihnen zwingen wolte.

Diese ungerechte Verfahrung / reizte den Polyphilus / daß er den Richter hönisch fragte: In welchem Recht er diese Gerichts-Ordnung gelernet / daß er unschuldigen Leuten / ohne gnügliche Uberzeugung /peinliche Fragen anbiete. Der Richter / welcher mehr hoffärtig als weise war / sagte hierauf: Er solte mit solchen Worten innhalten / oder er wolte ihm mit einer andern Antwort begegnen.[38] Das möget ihr wol thun / (antwortete Polyphilus) weil wir in eurer Gewalt; Und wie ihr uns gewalttätiger Weise auf offentlicher Strassen hinweg nehmen lassen / also könnet ihr uns auch gar das Leben nehmen: dennoch aber müsset ihr hören / daß ihr gegen Recht und Billigkeit mit uns verfahret / und dem gerechten Gericht des Himmels nicht entlauffen werdet. Der Richter wurde über dieser allzufreyen Antwort halb rasend / und befahle / den Agapistus und Tycheno / in vorige Verwahrung zu bringen / den Polyphilus aber in ein elendes Gefängnus gantz allein zu verschliessen / daselbst er seine Zunge zäumen / und seinen Richter gebührlich zu ehren lernen solte. Polyphilus sagte ferner: Wie daß keine Gefängnus / wie schröklich sie auch sey / ihn zwingen werde / die Unbilligkeit vor Recht zu preisen; Weil man Serveten nicht zwingen konte /den Polyphilus zu verlassen / als wurde der / ohne des Richters Wissen / zu ihm verschlossen.

Wer unterwindet sich nun / den erbärmlichen Zustand unserer gefangenen Reiß-Gesellschafft / und sonderlich des unseeligen Polyphilus / zur gnüge zu beschreiben? Der erhitzte Eyffer über diese Unbilligkeit verwirrte sein Gemüte dermassen / daß er sich seiner Sinne kaum halb gebrauchen kunte. Er zweifelte / welches am meinsten zu beklagen / die Absonderung von seiner Macarie / das Elend seiner Gefängnus / oder die Strafe / die er noch zu gewarten hätte: Und wuste er nicht / ob er dem mißlungenen Raht Agapistens / der Ungerechtigkeit des Richters / oder seinem eignen unseligen Verhängnus / dieses Unglük beymessen solte.[39]

Servetus zwar / unterstunde sich offt / seinen Herrn zu trosten: kont aber kein Gehör erlangen. Agapistus indessen / war mit doppelter Angst umgeben. Er vergaß seines eignen Unglüks / und war nur bemühet /den Sohn Melopharmis / als einen furchtsamen und zart-erzognen Knaben / der solcher Bewirtung ungewohnt war / zu stillen. Und dieweil er leicht gedenken kunte / Polyphilus würde durch seine Ungehaltenheit die Strafe vermehren / war er vor allen dahin bedacht /wie er denselben auf einen gelindern Weg leiten möchte. Dannenhero bate er den Hüter / ihm zu erlauben / daß er den Polyphilus besuchen dörffte: vorwendent / daß selbiger sehr Melancholischer Natur / und zu förchten / daß die allzuharte Bedrängnus ihn in grösser Unglük stürtze / darum er dann tröstens vonnöten hätte. Aber der Hüter entschuldigte sich mit der Unmüglichkeit / und sagte / daß ihme solche Zusammenlassung gantz verbotten wäre. Demnach forderte er Feder und Papier / und schriebe an ihn folgendes Innhalts.


Freundlich geliebter Polyphilus.

Ich kan leicht mutmassen / mit was Ungedult ihr diese ungerechte Gefängnus empfinden werdet / und trage mit euch solches Mitleiden / wie einem treu-verbundenen Freund gebühret. Und weil mir alle mündliche Unterredung gantz verbotten gleichwol kein ander Mittel / uns aus dieser Gefahr zu reissen / übrig / als Gedult und Demut: Demnach habe ich / durch dieses Brieflein / euch / solche zu ergreiffen / und die Hartsinnigkeit zu verlassen[40] / erinnern und bitten wollen. Bedenket doch / liebster Polyphilus! daß wir fremde /wehrlose und gefangene Leute sind / die weder Schutz noch Hülffe zu gewarten haben. Was ist nun vernünfftiger als solchem Ubel weichen / dessen Gewalt uns augenblicklich zerbrechen kan. Zwar ist es edlen. Gemütern angeboren / ihr Recht zu behaubten / und bey Unschuld mehr zu schnarchen als zu bitten. Doch muß die Natur der Vernunfft weichen / und ist bey Härtigkeit weder Klugheit noch Verstand. Eussert euch demnach / Polyphilus! der hohen Sinnen / und nehmet solche an / die die Zeit und unser arbeitseeliger Zustand erfordert. Haltet es vor keine Schmach /daß wir dem Glük folgen müssen / welchem auch die Seulen und Häupter der Welt nicht widerstehen können. Kan euch nicht bewegen / die Gefahr / in welche ihr euch durch die Halsstarrigkeit stürtzet / noch die Freundschafft / welche ihr von der Königin und Melopharmis deßwegen zu gewarten / so lasset euch doch bewegen / die getreue Liebe eurer Macarie / die durch diese Zeitung in ängstigen Kummer gerahten wird /und gewäret um ihrent willen die Bitte /

Eures biß ins Sterben getreuen Freunds

und Dieners /

Agapistus.


Diesen Brief ließe Agapistus / durch den Hüter / dem Polyphylus zustellen: der dadurch in seinen unruhigen Gedanken / einen kleinen Trost empfinge.[41] Und ob er gleich erstlich nicht gewillet war / dem ungerechten Richter nachzugeben: Dennoch aber / als Agapistus um seiner Macarie willen bate / gieng ihme solche Bitte dermassen tief zu Hertzen / daß er sich alsobald gewonnen gab. Und da zuvor weder ein vernünfftiger Raht / noch die Furcht der Gefahr / oder der Verlust aller Freundschafft / seinen Vorsatz überwinden kunte / überreichte er nun willig / die Waffen in die Hände der Liebe / und bekannte / daß alle Stärke ihrer Gewalt ausweichen müsse. Ja / es setzte ihm die Furcht / daß seine Macarie über dieser Gefängnus einigen Schrecken empfinden möchte / in solche Bekümmernus / daß er eilends / wiewohl nach langsam- erbetener Einwilligung des Hüters / die Feder ergriffe / und ein Trost-Brieflein an sie verfertigte / und selbiges dem Agapistus übersendete / mit dieser Antwort.


Treu-liebender Agapistus!

Nicht nur die aufrichtige Freundschaft / mit welcher ihr meine Errettung so sorgfältig zu befördern suchet / sondern auch die vernünfftige Ursachen / welche euer angenehmes Brieflein / mich besserer Gedult zu befleissen / anführet / fordern von mir eine schuldige Folge. Und ob es wohl einem freyen und Tugend-liebenden Gemüt schwer wird / bey offenbarer Unschuld / einen ungerechten Verfolger um Gnade zu bitten: so achte ich doch / um der Liebe willen meiner Macarie / die schändlichste That vor die rühmlichste /und die schwerste vor die leichteste. Weil ich auch /[42] eurer Erinnerung nach / wegen dieser Verschliessung /ihre Betrübnus fürchten muß: habe ich beykommendes Brieflein / sie zu trösten / geschrieben / und bitte /selbiges auf Soletten zu bestellen / weil ihr doch freyern Paß / als ich elender / habet. Im übrigen befördert / so viel müglich / unsere ehiste Erledigung / und glaubet gewiß / daß ich mich auch wider meine Natur / in Gedult und Demut erweisen werde.

Euren gehorsamen

Polyphilus.


Als diese beyde Schreiben dem Agapistus eingehändiget worden / erfreute er sich über des Polyphili Begütigung nicht wenig / und bate den Hüter / der Macarie Brief nach Soletten zuschicken / ihme aber Gelegenheit zu erwerben / mit dem Landherrn zu sprechen /weil er hoffte / seine Unschuld also zu erweisen / daß sie der Gefängnus befreyet würden. Der Hüter versprache / den Brief zu bestellen / das übrige aber /weil es nicht in seiner Gewalt stunde / nach Gelegenheit zu befördern. Agapistus verhiesse ihm dafür eine gute Verehrung / und tröstete den Sohn Melopharmis / mit der Hoffnung / in kurtzen wieder frey zu werden / und ihren vorgenommenen Weg frölich förtzusetzen.

Polyphilus indessen / nachdem er den Zorn / als eine kurtze Unsinnigkeit / überwunden / empfunde /gleich als aus dem Traum erwachet / von neuem die Schmertzen der Liebe. Er beklagte diese Ungerechtigkeit / und wie seiner gewohnten Freyheit so gar zuwider / verschlossen zu seyn: wie er dann[43] vormahls viel lieber den zornigen Wellen sich vertrauen wollen /und / der Gefängnus zu entfliehen / den augenscheinlichen Tod zu erwählen sich nicht gescheuet. Servetus riehte ihm / er solte dem Richter eine Verehrung thun / welche gewißlich höflicher würde empfangen werden / als die nackete Unschuld. Es würde doch der Schlüssel zu öffnung dieser Gefängnus von Gold müssen geschmeltzet werden: weil man nur nach der alten Manier sein Recht erweisen / nach der neuen aber dasselbe erkauffen müsse. Aber Polyphilus hatte hierzu keinen Lust / und stellete ihm allein vor / seinen Glük- und Unglüks-Wechsel / und wie der Himmel seine Freude in so grosse Betrübnus verwandelt.

Ach! Ich Elender! (sagte er) wie schnell hat sich doch meine Zufriedenheit verkehret! und wie unverhofft hat mich das Unglück überfallen! Wer in seinem Wohlstand sicher ist / und den freundlichen Augen des Glükes trauet / der sehe an mir ein Beyspiel seiner Unbeständigkeit. Niemals hat es seine betrügliche Tücke klärer zu erkennen gegeben / als in meinem arbeitseligen Lieben. Wie ein gescheitertes Schiff / ein Spiel der Wellen ist: also hat auch das neidige Glük /durch Aufnehmung und Verstossung mit mir gespielet. Dieses einige unterhält mich / daß ich leide / um der allerwürdigsten Macarie willen / welche mich so ungefälscht liebet. Und so lang auch solche Liebe vest bleibet / hoffe ich alle Streiche des Unglüks auszuschlagen / und in der grösten Widerwärtigkeit zu siegen.[44]

Quelle:
Maria Katharina Stockfleth: Die Kunst- und Tugend-gezierte Macarie, 2 Bände, Band 2, Nürnberg 1673, S. 33-45.
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