[Und weißt Du, was 'ne Gondel ist]

[278] Und weißt Du, was 'ne Gondel ist,

Und wie sich's drinnen wiegt?

Ein Ding, das kaum die Woge küßt,

Wenn's zierlich drüber fliegt!

Sie schwebt so gleich, Du ruhst so weich,

Der Äther liegt im Meer,

Du denkst, Du schwimmst im Himmelreich,

Die Sterne um Dich her!


Sei mir gesegnet, schwarzer Schwan,

Wie hast du mich verwöhnt –

O weh! das ist die Eisenbahn,

Ha, wie das keucht und stöhnt!

Das Ohr ist taub, das Herz ist matt,

Nun rumpelt es von dann' –

Und wer das Ding erfunden hat,

Der war – ein großer Mann!

Quelle:
Moritz von Strachwitz: Sämtliche Lieder und Balladen, Berlin 1912, S. 278-279.
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