Scena 3.

[113] Julius Antonius und Hanß Wurscht.

NB. Diese Scene wird extemporirt, das Hanß Wurscht seinen Herrn erzehlet, wie ihm der Scapin in daß Wasßer geworffen, waß vor ein Cameradtschafft er mit denen Stockfischen und Häringen gemacht, und wie daß er eben in ein Fischernetz gekommen und herausgezogen worden. Die Fischer hätten ihm vor ein Wunderthier gehalten und haben ihm wollen todt schlagen und dem tyrckischen Kayser überschicken, damit er ihm in seiner Schatz Cammer aufgehenket, bis er endlich angefangen zu reden und ihnen erzehlet, wer er wäre. Bittet seinen Herrn, er möchte ihm doch behilfflich sein, daß er den Scapin ermorden köne etc. Sein Herr verspricht ihm solches, gibet ihm einen Brieff an Tulia und sagt, daß hier seine gantze Nothdurfft darinen seye. Hanß Wurscht, seinen Herrn ansehendt, sagt, er solle sich schämen, es werde stincken, und er wird seine Liebste noch mehr erzürnen etc. Extemporirn pro libitu, bis Hanß Wurscht abgehet.


JULIUS. Aus diesen Schreiben mag sie meine Pein erkennen; ich habe ihr schrifftlich meine Unschuld entdecket, weillen sie mich nicht hören will. Dir, ô barmherziger Himmel, seye es anbefohlen, flöse doch ihren Herzen nur den mindesten Funcken einer Gegenlieb ein, auf daß ich lebe. Aber sihe da, was bringet Emilia?


Quelle:
Wiener Haupt- und Staatsaktionen. 2 Bände, Band 1, Wien 1908 und 1910, S. 113-114.
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