432. Der Leib, ein Kerker

[129] Der Leib auf dieser Erd'

Stets unsern Geist beschwert,[129]

Er sitzet als gefangen;

Doch wer den Herren liebt,

Der sei nur unbetrübt,

Er wird bald heimgelangen.

Bald bricht der Strick entzwei,

Dann kann das Vöglein frei

In Gottes Luft sich schwingen;

Indessen singt es hier

Zum Herren mit Begier,

Daß es mög' wohl gelingen.


Quelle:
Gerhard Tersteegen: Geistliches Blumengärtlein. Stuttgart 1956, S. 129-130.
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