518. Viele Geliebte, ein Liebster

[152] Euch, Freunde Gottes, lieb' ich sehr,

Doch lieb' ich einen Freund noch mehr;

Wenn der einst recht mit mir allein will gehn,

Dann bleibt ihr und das Liebste draußen stehn.

O süße Einsamkeit, da alles sanft verschwindet,[152]

Da unser Auge nichts mehr findet,

Da auch das Herz nichts liebt, als nur

Das höchste Gut allein und pur!


Quelle:
Gerhard Tersteegen: Geistliches Blumengärtlein. Stuttgart 1956, S. 152-153.
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