[Ihr kindisch spielenden unschuldgen Reime]

[201] Ihr kindisch spielenden unschuldgen Reime,

Was zwingt ihr mich mit lockendem Geschwätze,

Daß ich vertrauend liebend in euch setze,

Von Liebesleid und Lust die zarten Keime?


Laßt ihr aus ihnen wachsen grüne Bäume,

Daß sanft Geräusch im Alter mich ergötze,

Mich süß erinnernd an des Herzens Schätze,

In Zweigen spielend meine Jugendträume?


Seid ihr so fromm und gut, will ich versprechen,

Mag Musenkunst und Jugend von mir ziehen,

Kein Blatt aus diesem Götterhain zu brechen,


Ja jeder Sturm soll diesen Garten fliehen,

Wer lieblos naht, den soll die Rose stechen,

Mir und der Liebsten Duft und Farbe blühen.

Quelle:
Ludwig Tieck: Gedichte. Teil 1, Heidelberg 1967, S. 201-202.
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