[Oft will die Erde zürnend mich erfassen]

[198] Oft will die Erde zürnend mich erfassen,

Wie Felsen steigt es stürmend in die Seele,

So daß ich mich in grimmen Zweifeln quäle,

Als müß' ich Lieb' und Herz und Himmel hassen.


Dein süsses Bild hat furchtsam mich verlassen,

Nichtsein und Tod ist was ich dann erwähle,

Doch wie das leere Herz im Trotz sich stähle

Muß ich doch zitternd vor mir selbst erblassen.


Wie Geisterhände wohl an Harfen rühren,

Daß sie im Traum von Liebe wiederklingen,

So in mein Leid sich tauchen Engelhände;


Wie ich vom Tod den Blick in's Innre wende,

Sie Alma, mir, dein Bildniß wiederbringen,

Es im Triumph auf meinen Thränen führen.

Quelle:
Ludwig Tieck: Gedichte. Teil 1, Heidelberg 1967, S. 198-199.
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