[Schön bist du, doch nicht rührte mich die Schöne]

[210] Schön bist du, doch nicht rührte mich die Schöne,

Nicht konnte mich der Augen Licht besiegen,

Und nicht der Händ' und Arm' holdseelges Schmiegen,

Nicht drang zum Herzen die Gewalt der Töne:


Wohl fühlt' ich wie sich rings die Welt verschöne

Von deinem Glanz, es müßte jeglich Kriegen

Mir im versöhnten Herzen stille liegen,

Daß sich der Friedensgeist mit mir versöhne.


Nicht war ich mein und auch noch nicht der Deine,

Es kamen, gingen räthselvolle Stunden,

Da schaltst du, Alma, meines Herzens Säumniß,


Ein Licht flog aus der Augen hellem Scheine,

Da hatt' ich dich Schönheit und Lieb' empfunden

Im süßesten unnennbarsten Geheimniß.

Quelle:
Ludwig Tieck: Gedichte. Teil 1, Heidelberg 1967, S. 210-211.
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