[3] Im Anfang war das Wort. Die ewgen Tiefen

Entzündeten sich brünstig im Verlangen,

Die Liebe nahm das Wort in Lust gefangen,

Aufschlugen hell die Augen, welche schliefen,


Sehnsüchtge Angst, das Freudezittern, riefen

Die seelgen Thränen auf die heilgen Wangen,

Daß alle Kräfte wollustreich erklangen,

Begierig, in sich selbst sich zu vertiefen.


Da brachen sich die Leiden an den Freuden,

Die Wonne suchte sich im stillen Innern,

Das Wort empfand die Engel, welche schufen;


Sie gingen aus, entzückend war ihr Scheiden.

Auf, Gottes Bildniß, deß dich zu erinnern

Vernimm, wie meine heilgen Töne rufen.

Quelle:
Ludwig Tieck: Gedichte. Teil 2, Heidelberg 1967, S. 3.
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