Nacht

[25] Süße Ahndungsschauer gleiten

Ueber Fluß und Flur dahin,

Mondesstrahlen hold bereiten

Lager liebetrunknem Sinn.

Ach, wie ziehn, wie flüstern die Wogen,

Spiegelt in Wellen der Himmelsbogen.


Liebe, dort im Firmamente,

Unter uns in blanker Fluth,

Zündet Sternglanz, keiner brennte,

Gäbe Liebe nicht den Muth:

Uns, von Himmelsothem gefächelt,

Himmel und Wasser und Erde lächelt.
[26]

Mondschein liegt auf allen Blumen,

Alle Palmen schlummern schon,

In der Waldung Heiligthumen

Wallet, klingt der Liebe Ton:

Schlafend verkündigen alle Töne,

Palmen und Blumen der Liebe Schöne.

Quelle:
Ludwig Tieck: Gedichte. Teil 2, Heidelberg 1967, S. 25-27.
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