Der Sturm

[150] Mein belebender Othem geht durch die Natur,

Besuche die grünen Wälder, die Gebüsche,

Die hohen Berge, die niedre Flur,

Mit mir geht Kraft und Lebensfrische.


Mit Wolken ist in Lüften mein Spielen,

Auf Erden find' ich Gras und Laub,

Doch oft, wenn mir die Blüthen gefielen

Sind sie auch meines Zornes Raub.


Doch bring' ich den Regen zur Nahrung der Wiesen,

Ich jage die Nebel in's Saatfeld hinein,

Ich lasse die Ströme durch Walddunkel fließen,

Muß Wechsel und Kampf allgegenwärtig seyn.

Quelle:
Ludwig Tieck: Gedichte. Teil 2, Heidelberg 1967, S. 150-151.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Gedichte
Vollst Ndige Sammlung Klassischer Und Volksth Mlicher Deutscher Romanzen Und Balladen Aus Dem 18. Und 19. Jahrhundert: Vollst Ndige Sammlung Klassischer Und Volksth Mlicher Deutscher Gedichte Aus Dem 18. Und 19. Jahrhundert, Volume 2 (Paperback)(German) - Common
Vollst Ndige Sammlung Klassischer Und Volksth Mlicher Deutscher Romanzen Und Balladen Aus Dem 18. Und 19. Jahrhundert: Vollst Ndige Sammlung Klassischer Und Volksth Mlicher Deutscher Gedichte Aus Dem 18. Und 19. Jahrhundert, Volume 1 (Paperback)(German) - Common
Die schönsten Liebesgedichte (insel taschenbuch)
Schriften in zwölf Bänden: Band 7: Gedichte
Schriften in zwölf Bänden: Band 7: Gedichte