12. Gebet eines Württembergers

[74] Der du von deinem ew'gen Thron

Die Völker hütest, groß' und kleine:

Gewiß, du blickst auch auf das meine,

Du siehst das Leiden, siehst den Hohn.


Zu unsrem König, deinem Knecht,

Kann nicht des Volkes Stimme kommen;

Hätt er sie, wie er will, vernommen,

Wir hätten längst das teure Recht.


Doch dir ist offen jeglich Tor,

Dir keine Scheidwand vorgeschoben,

Dein Wort ist Donnerhall von oben:

Sprich du an unsres Königs Ohr!
[74]

Quelle:
Ludwig Uhland: Werke. Band 1, München 1980, S. 74-75.
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