[235] Der Landgraf tritt aus einer Seitentüre ein. Elisabeth eilt auf ihn zu und birgt ihr Gesicht an seiner Brust
LANDGRAF.
Dich treff ich hier in dieser Halle, die
so lange du gemieden? Endlich denn
lockt dich ein Sängerfest, das wir bereiten?
ELISABETH.
Mein Oheim! O, mein güt'ger Vater!
LANDGRAF.
Drängt
es dich, dein Herz mir endlich zu erschließen?
ELISABETH.
Sieh mir ins Auge! Sprechen kann ich nicht.
LANDGRAF.
Noch bleibe denn unausgesprochen
dein süß Geheimnis kurze Frist;
der Zauber bleibe ungebrochen
bis du der Lösung mächtig bist.
So sei's! Was der Gesang so Wunderbares
erweckt und angeregt, soll heute er
enthüllen und mit Vollendung krönen;
die holde Kunst, sie werde jetzt zur Tat!
Man hört im Hintergrunde, tief, wie im Schloßhof, Trompeten
Schon nahen sich die Edlen meiner Lande,
die ich zum seltnen Fest hieher beschied;
zahlreicher nahen sie als je, da sie
gehört, daß du des Festes Fürstin seist.