An H. Bernhard, herzogen zu Sachsen

[263] Du bist, weltwerter held, würdiglich hochgeachtet

der wahren dapferkeit ein wahrer erb und sohn;

du bist die blum, der ruhm der teutschen nation,

nur von dem, der got selbs verachten darf, verachtet.

Dein schwert, so wie der strahl und des tods sägis, schlachtet

was dir zuwider ist, ist der gotlosen lohn,

der angefochtnen trost und der vertribnen wohn,

ja, auch der pracht des reichs, das sunst aus scham verschmachtet.

Wan Cäsar sehen solt von deinen streichen schwer

die Donau und den Rhein so oft in scharlach fließen,

und deinen geist, herz, mund so reich an ehr, macht, lehr;

Würd er, sich neigend bald zu seines sigers füßen,

bekennen, daß dir, held, nichts kaiserliches mehr

ermanglet dan der nam, und dich selbs Cäsar grüßen.

Quelle:
Georg Rodolf Weckherlin: Gedichte, Leipzig 1873, S. 263-264.
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