Ueber k. mayt. sigreichen abschid

[246] Groß billich ist dein nam, als dessen wert so groß,

daß fridenszeit sein haupt zu herschen und zu raten,[246]

daß kriegszeit seine faust durch große heldenthaten

der helden phönix ihn bewehrten stets gleichlos.

Kein werters haupt noch hand, gewafnet oder bloß,

trug jemals scepter, kron, schwert, zier der potentaten;

von keinem edlern blut, belebend die soldaten,

sah man jemals schamrot der erden bleiche schoß.

Auch kont kein andrer held, was er gethan, verwalten,

noch unnachthunlich sein in sicherheit und not,

daß weder sig noch fall sein kriegsheer kont erkalten.

O wunder! er allein sigreich durch got, für got

vergießend nu sein blut, hat vor, in, nach dem tod,

stets unvergleichlich groß den sig, die kron erhalten.

Quelle:
Georg Rodolf Weckherlin: Gedichte, Leipzig 1873, S. 246-247.
Lizenz:
Kategorien: