Von Ernsten Grafen von Mansfeld

[280] Weil der drach, adler, löw mit schweinen, wölfen, bären

nach ihrem rat und lust schier gar ohn widerstand

(so groß ist gottes zorn) das teutsche reich verstören

und es begraben ganz aus großem grim in schand:

Ein Man schier gar allein des reichs freiheit zu ehren

(o ruhm für solchen man! o schand für solches land!)

verhindert, daß sie nicht erfüllen ihr begehren,

mit stets forchtlosem mut und stets sigreicher hand;

Darum weil theils hilflos und theils sorglos anschauen

wie solche wilde thier zu fressen alle welt

nun wetzen wütiglich die hörner, zähn und klauen;[280]

Und wie sie dan mit macht, dan mit list, gift und geld

des lands bäum, blumen, gras verderben und abhauen,

so blühet doch noch stets des dapfersten Mans feld.

Quelle:
Georg Rodolf Weckherlin: Gedichte, Leipzig 1873, S. 280-281.
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