Widerum an höchstermelte Churf. Durchlauchtigkeit

[261] Rundum.


Ohn müh und schweiß kan man kein werk vollführen,

werk, welches uns mit lob und ehr kan zieren,[261]

dan nur um müh der tugend preis und pracht

und wahrer ruhm zu wegen wird gebracht,

daß ewiglich sie sich nicht mehr verlieren.

Kein herr, kein held, zu der ehr zu passieren

und über not und tod zu jubilieren,

kan sigreich sein durch ein glorreiche schlacht

ohn müh und schweiß.

Wolan dan, prinz, wan schon die feind stolzieren

und ungerecht als torecht dominieren

in euerm land, wird doch der tugend macht,

die euer liecht in euers unglücks nacht,

endlich mit euch hie und dort triumfieren

ohn müh und schweiß.

Quelle:
Georg Rodolf Weckherlin: Gedichte, Leipzig 1873, S. 261-262.
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