Bett [1]

[752] Bett, Bettprisma, dient bei Werkzeugmaschinen zum Aufbau der Maschine und zur Führung des das Werkstück oder das Werkzeug tragenden Schlittens.

Das Bett, ein balken- oder rahmenförmiger schwerer Gußkörper (Balkenbett, Rahmenbett) mit geraden oder, zur Erhöhung der Torsions- und Biegungsfestigkeit, mit gebogenen Seitenwänden (Drehbankbett, Fig. 1 und 2 [l]), ruht auf angegossenen oder angeschraubten, geraden oder geschweiften Füßen oder auf einer Fundamentplatte. Füße haben den Nachteil, bei unebenem Boden eine Verdrehung des Bettes zu ermöglichen. Die durch Führungsleisten (Wangen) mit rechteckiger oder dreieckiger Querschnittsform erfolgende Führung heißt geschlossen (Fig. 2), wenn der führende oder der geführte Körper den andern so umfaßt, daß der Schlitten gegen Abheben gesichert ist – offen, wenn das Schlittengewicht allein dem Abheben entgegenwirkt. Geschlossene Führungen erfordern nachstellbare Führungsleisten. Drehbankbetten haben häufig vier Führungsleisten (Fig. 2), die inneren für den Reitstock, die äußeren für den Schlitten wegen der ungleichmäßigen Abnutzung. Zuweilen hängt der Schlitten an seitlichen Führungsleisten. Das Rahmenbett bei Drehbänken bezweckt, bei großen Werkstücken große Spitzenhöhe zu vermeiden, ebenso wie das gekröpfte Balkenbett (s. Drehbank). Die Oeffnungen in den wagerechten Wandungen (Fig. 1) dienen zur leichten Entfernung der Drehspäne.


Literatur: [1] American Machinist, 1. Juni 1899, New York; Pechan, Leitfaden des Maschinenbaues, 3. Abteilung, Leipzig und Wien 1898; Fischer, Die Werkzeugmaschinen, Berlin 1900; v. Hoyer, Die Verarbeitung der Metalle und des Holzes, 1897; Weiß, Die Werkzeugmaschinen zur Bearbeitung der Metalle, Wien, Pest, Leipzig 1897.

Dalchow.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 752.
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