Dehnungsmesser [2]

[162] Dehnungsmesser. Zur Bestimmung der Dehnung von Zugstäben, beim wiederholten Be- und Entlasten in der Dauerversuchsmaschine benützt Hopkinson den Dehnungsmesser (Fig. 1).

Er ist mit den um die Achsen der Schrauben C und D schwingenden Ringen A und B an dem Probestab befestigt. Der Ring A stützt sich links unter dem Zuge der Sender K gegen den Kugelkopf des mit dem Ringe B verbundenen Stabes E und trägt rechts den Stab F mit einstellbarer Tasterfläche. Letztere wirkt auf das Kugelende einer kleinen, bei J an dem Stabe H drehbaren Stange, die den Spiegel G trägt. Die Tangente des Drehungswinkels des Spiegels wird als Maß der Dehnung des Probestabes mit einem Fernrohr beobachtet [1]. – Preuß hat zum Messen der Dehnungen auf den geringen Längen von 0,7 und 3,3 mm den im Schema Fig. 2 dargestellten Apparat angegeben, dessen Meßweise an den Spiegelapparat von Martens (s. Bd. 2, S. 698, Fig. 14) sich anlehnt. Gegen den Probestab stützen sich die beiden Hebel c und d, die bei f durch eine Blattsender miteinander verbunden sind. Der Abstand der beiden Stützschneiden bildet die Meßlänge zur Dehnungsbestimmung, die Feder f die Drehachse der beiden Hebel.

Hebel d trägt die Blattsender b, zwischen ihr und der Endfläche des Hebels c wird der Spiegelapparat eingeschaltet. Der Spiegelträger hat nicht die von Martens eingeführte Form der zweiseitigen Schneide, sondern wie bei dem Dehnungsmesser von Rudeloff [2] drei Taststellen, wodurch ein größeres Uebersetzungsverhältnis erreicht werden kann. Die Genauigkeit der Dehnungsmessung beträgt bei 0,7 mm Meßlänge 10%, bei 3,3 mm 5% [3].


Literatur: [1] Engineering 1912, Bd. 2, S. 827. – [2] Protokoll der Verhandlungen des Vereins deutscher Portlandzementfabrikanten, 1911, S. 270. – [3] Mitteilungen über Forschungsarbeiten, Heft 126.

Rudeloff.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 162.
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