5. Der Schmied in Rumpelbach.

[24] Der Schmied in Rumpelbach war stets ein kreuzbraver, arbeitsamer Mann gewesen. Er war aber so unglücklich, sein Geld bei solchen Leuten gutzuhaben, deren Beutel zwar vom Gelde nicht leer, deren Herz aber davon noch voller war. Da er nun trotz der sauern Arbeit nichts zu beißen hatte, so wurde er täglich mürrischer und kam in einer Nacht auf den Gedanken, ob denn für die Kargheit seiner Gläubiger nicht einige Klafter unter der Erde ein Kräutlein gewachsen sei. Nur wußte er nicht, wie er den Doktor, der dasselbe bringen sollte, herbeiholen könnte. Doch der Teufel ist bekanntermaßen ein Herr, der sich nicht lange laden läßt. Am andern Morgen ging der Schmied den Kopf voll Gedanken in die Werkstätte und griff verdrießlich zum Hammer. Sieh da! ein schmuckes Herrlein im grünen Rock, den Hirschfänger an der Seite und die Flinte auf dem Rücken, tritt zur Türe herein.

»Wie geht's, Rumpelbacher?« lautete sein freundlicher Zuruf.

»Ach wie geht's; Arbeit genug und doch kein Geld!«

»Arbeiten und kein Geld haben, wie ginge das zu, das heißt ja säen, ohne zu ernten!«

Der Schmied, zu einem langen Geschwätze nicht aufgelegt, fuhr den Junker barsch an: »Was hilft's Reden, Ihr könnt mir doch nicht helfen.«[25]

»Ich nicht helfen können?« spöttelte der Junker und schob den Hut ein wenig beiseite, so daß der Rumpelbacher ein krummes Hörnlein wohl gewahr werden konnte.

»Ah, wenn Ihr der seid,« entgegnete höflich der Schmied, indem er die schmutzige Kappe abzog, »dann ließe sich mit Euch wohl ein Geschäft machen.«

»Warum denn nicht? Aber wisse, daß ich für alle Dienste, die ich dir erweise, keine geringere Belohnung nehme als deine Seele und diese will ich nicht später holen als nach sieben Jahren.«

Diese Worte fuhren dem Schmied durch Mark und Bein; er stund ein Weile stumm da, wollte dann eine Entschuldigung hervorstottern, hatte aber nicht den Mut, dem Teufel zu widersprechen.

Dieser schaute den Verzagten mit höhnischem Stolze an und machte Miene zum Weggehen, als ihn der Rumpelbacher zurückhielt mit dem Rufe: »Nun so sei's gewagt. Hört, was ich von Euch für meine Seele verlange. Ich möchte eine Bank vor meinem Hause; wer sich auf dieselbe setzt, der soll ohne meinen Willen nicht wieder wegkommen.«

»Das kann ich Euch wohl geben,« fiel der Teufel hastig ein, »also unterschreibt!«

»Oho,« erwiderte der Schmied, »das geht nicht so leicht, für die Bank allein ist mir meine Seele nicht feil. Ich möchte auch noch einen Kirschbaum; wer auf denselben hinaufsteigt, soll ohne meinen Willen nicht wieder herunterkommen, und weil aller guten Dinge drei sind, so gebt mir auch noch einen Sack; wer in demselben steckt, soll ohne meinen Willen nicht wieder herauskommen. Bringt Ihr mir diese drei Stücke, so will ich Euch meine Seele verschreiben.«

Der Teufel willigte mit Freuden ein, zog ein gewaltiges Buch aus der Rocktasche hervor, in dasselbe wurde der Vertrag eingeschrieben[26] und der Schmied mußte seinen Namen mit seinem eigenen Blute unterzeichnen. Der Teufel entfernte sich und kam alsbald mit Sack, Bank und Baum zurück. Man mochte sich nur wundern, wie er alles tragen konnte; doch was ertrüge wohl der Teufel nicht?

Der Sack wurde in der Werkstätte hinterlegt, die Bank vor dem Hause aufgestellt und der Baum in den Garten gepflanzt. Dabei half der Teufel redlich mit, und nachdem die Arbeit vorbei war, rief er: »Aufs Wiedersehen in sieben Jahren!« Mit diesen Worten spazierte er von dannen.

Kaum war der Teufel weg, als eine dicke Bäuerin des Weges kam, deren Mann nicht selten ein Stück Eisen aus des Schmiedes Werkstätte geholt hatte, ohne seinen Beutel dafür aufzutun.

»Gott willkommen, Bäuerin!« rief der Schmied, »nur nicht so geeilt! Gibt's nichts Neues im Außerdorf? Kommt, setzt Euch zu mir auf die Bank und erzählt etwas!«

Die Bäuerin mochte wohl das Verhältnis nicht genau kennen, welches zwischen ihrem Hans und dem Schmiede bestand, und setzte sich auf die Bank; denn das Plaudern war ihre Sache. Sie erzählte nun alles, von der Anna und Annamiedl angefangen bis zum Zasphannes und Ziegerpeter. Als sie eben ihre Zeitung von vorne wieder anfangen wollte, guckte der Mond schon hinter dem nahen Berge herauf.

Nun merkte sie erst, wie lange sie geplaudert hatte, und wollte aufstehen und nach Hause gehen. Doch wie erschrak sie, als sie umsonst sich zu erheben versuchte und der Schmied mit unbändigem Lachen ausrief: »Hab ich dich nun einmal! Nun kommst du mir nimmer los, bis mich dein Mann bezahlt hat.«

Der Rumpelbacher eilte nun ins Haus zum Abendessen und zur Nachtruhe. Am andern Morgen vernahm er in aller Frühe ein ungestümes Gepolter an der Haustüre. Er ging hinunter, um nach dem[27] Lärmer zu sehen, und fand den Mann der Bäuerin, der ihm dreifache Bezahlung anbot, wenn er nur die »Urschl« vom Flecke ließe. Der Rumpelbacher willigte freudig ein und der Bauer eilte mit seiner beschränkten Ehehälfte beschämt nach Hause.

Kaum waren sie weg, da kam ein Bube dahergelaufen, dessen Vater beim Schmied nicht in bestem Andenken stand.

»Heda, Junge!« rief der Rumpelbacher, »magst du keine Kirschen?«

»Wie sollte ich keine Kirschen mögen? Nur her damit!«

»Steig nur auf den Baum hinauf da draußen im Garten und iß nach Herzenslust!«

Der Knabe ließ sich das nicht zweimal sagen. Im Nu war er hinter dem Hause und auf dem Baume. Da aß er nun Kirschen, es war eine Freude, ihm zuzuschauen. Aber, o weh! als er vom Baume herabsteigen wollte, war alle Anstrengung umsonst. Es kam ihm vor, als sei er festgebunden, und er mußte oben bleiben, mochte er wollen oder nicht. Bald kam der Schmied, um nach dem neuen Fange zu sehen. Der Bursche bat mit weinerlicher Stimme um Befreiung vom luftigen Kerker, aber es half nichts. Der Schmied sprach: »Bevor mich dein Vater nicht bezahlt hat, sollst du mir vom Baume nicht herunter kommen.« Erst gegen Mittag ging der Vater des Knaben hinter dem Hause des Schmiedes vorbei, um sein Kind zu suchen. Wie er dieses auf dem Kirschbaume sah, schrie er zornig: »Gehst nicht herunter, Schleckermaul?« – »Wenn ich nicht kann«, jammerte der Sohn auf dem Baume und zeigte dem Vater, daß alle Anstrengung herunter zu kommen vergeblich sei. Unterdessen kam der Schmied aus dem Hause und lachte aus vollem Herzen. »Aha, hab' ich deinen Vogel gefangen! Nun mach schnell und bezahle, sonst bleibt mir der Junge ewig auf dem Baume sitzen.«[28]

Der Bauer merkte wohl, was damit gemeint sei, zog schnell den Beutel heraus und bezahlte dem Schmied das Dreifache von dem, was er schuldig war. Da war es dem Knaben, als ob er losgebunden würde, und er eilte mit seinem Vater beschämt nach Hause. Der Schmied schob vergnügt das Geld ein und dachte eben daran, wie er auch von seinem Sack guten Gebrauch machen könnte, als ein Mädchen des Weges kam; das war pudelnärrisch, weil es bald heiraten sollte. Sein Bräutigam war aber auch einer von denen, die dem Schmied das Bänklein, den Baum und den Sack notwendig gemacht hatten.

Grete lief freundlich auf den Schmied zu: »Guten Nachmittag, Meister Rumpelbacher! Wie geht's? Wie steht's?«

»Wie magst du um derlei Dinge fragen? – Unsereinem geht's immer gut, wenn er nur Geld hat. Aber komm, Grete, und schau was Neues ich heut in der Werkstatt habe. So einen Sack hast du dein Lebtag nicht gesehen.«

Sie gingen nun mitsammen in die Werkstätte und der Schmied zog den ungeheuren Teufelssack aus einer Ecke hervor.

»Potz Blitz!« schrie lachend das Mädchen, »da drinnen könnte ich ja mit meinem Peterle einen Walzer tanzen.«

»So tanz halt!« spottete der Schmied, indem er ihr den Sack über den Kopf warf, so daß sie von demselben ganz bedeckt war. Nun half kein Bitten und kein Flehen. Sie mußte im finstern Quartiere bleiben, bis ihr Bräutigam kommen würde, sie abzulösen.

Abends war beim grauen Bären ein Tanz angesagt. Peterle wollte auch dabei erscheinen, ging den ganzen Nachmittag herum, seine Grete zu suchen, fand sie aber nirgends. Wie er ungeduldig an der Werkstätte des Schmiedes vorbeikam, hörte er seine Grete bitten und weinen. »Wo bist du denn? was fehlt dir?« fragte Peter erstaunt. Da kam schon der Schmied des Weges daher und fuhr ihn barsch an:[29] »Da heißt's einmal bezahlen, sonst kriegst du deine Grete bis zum Jüngsten Tage nimmer.«

Peter war erstaunt, wußte aber wohl, wohinaus das Wort Zahlen wollte, und wie er seine Grete im Sacke fand, bezahlte er schnell das Dreifache und eilte mit seiner Liebsten davon.

Solche Streiche machte nun der Schmied gar viele und er war in kurzer Zeit ein reicher Mann. Ein Jahr verstrich nach dem andern und endlich ging auch das siebente Jahr zu Ende und es nahte der Tag, an welchem der Teufel den Schmied holen sollte. Dieser aber war immer guter Dinge.

Am ersten Tage des achten Jahres kam das Herrlein im grünen Staate in die Werkstätte und lud den Schmied höflich ein, ihm zu folgen.

»Ach, ich bin schnell fertig,« entgegnete der Rumpelbacher, »ich möchte nur noch das Hufeisen fertig schmieden; setzt Euch indessen ein wenig auf die Bank da draußen, denn Ihr seid gewiß müde.«

Der Teufel war ein dummer Teufel und setzte sich auf die Bank. Bald merkte er aber, daß vom Wegkommen nicht so leicht die Rede sei. Er fing nun an, den Schmied um seine Freilassung zu bitten. Dieser meinte aber: »Wenn du mir noch sieben Jahre hier zu bleiben vergönnest, so lasse ich dich los.« – Der Teufel ging endlich die Bedingung ein und machte sich verdrießlich aus dem Staube.

Auch in den folgenden sieben Jahren vergaß der Rumpelbacher nicht, seine drei Stücke gehörig zu gebrauchen. Aber die Zeit flog vorüber wie der Wind und der erste Tag des achten Jahres war wieder da. Das grüne Herrlein kam wieder frühmorgens in die Werkstätte und tat noch freundlicher.

»Nun, Herr Meister, wollen wir uns auf den Weg machen?«

»Nur eine Viertelstunde noch,« versetzte der Rumpelbacher, »und dann bin ich mit dieser Kette fertig. Ich habe einen schönen Kirschbaum[30] im Garten, der steht voll der süßesten Kirschen. Tut Euch indessen ein wenig gütlich; denn ihr seid gewiß müde und durstig. Ich will Euch die Leiter zurechtstellen.«

Wie gesagt, so getan. In einer Minute stund der Teufel auf dem Kirschbaume und spürte, daß er in die Falle geraten sei. Er mußte nun dem Schmied abermals versprechen, daß er erst in sieben Jahren kommen werde, ihn zu holen. So war er wieder der Betrogene und mußte sich wieder allein auf den Rückweg machen. Auch in den kommenden sieben Jahren mußten Bank, Baum und Sack gar oft ihre Dienste tun. Bald aber kam es so weit, daß niemand mehr beim Schmied etwas schuldig blieb aus Furcht vor den drei verrufenen Stücken. Der Rumpelbacher war nun der reichste Mann weitum und es quälte ihn nur die Sorge, ob es ihm glücken würde den Teufel auch zum dritten Male daran zu bekommen. Der gefürchtete Tag kam heran und der Teufel erschien wieder in seiner vollen Tracht.

»Nun, Herr Schmied, sind's sieben Jahre. Heute wollen wir mitsammen zu meiner Großmutter wandern.«

Der Rumpelbacher wußte sich in aller Eile zu fassen. »Aber mein lieber Herr! geduldet doch einen Augenblick! Ich habe meinem Nachbar versprochen, heute noch sein Roß zu beschlagen, und wäre ein Lump, wenn ich mein Versprechen nicht halten würde. Ich werde geschwind hinüber laufen und den Schimmel holen. Damit es aber schneller gehe, habt Ihr wohl die Güte, indessen aus dem Sacke da drüben 32 Nägel herauszusuchen.«

Der Schmied ging und der dumme Teufel kroch in den Sack, um die Nägel, die ganz in der Tiefe lagen, herauszubekommen. Als der Rumpelbacher mit dem Schimmel kam, schrie der Teufel im Sacke aus voller Brust:

»O weh, o weh, ich komme nimmer los! laß mich gehen! Ich will gern alles tun, was du haben willst.«[31]

Dem Schmied lachte das Herz, als er sah, daß seine List geglückt war, und er begann: »Nun wenn du mir versprichst, all das Recht, das du auf mich hast, aufzugeben, so will ich dich loslassen. Willst du mir das nicht versprechen, so kannst du ewig im Sacke sitzen und wirst noch dazu jeden Morgen tüchtig abgeklopft.«

Der Teufel schrie voll Zorn: »Ja, ja! Mache nur, daß ich loskomme, ich verlange kein Haar von dir.«

Der Teufel wurde nun freigelassen und fuhr in seiner Höllengestalt mit furchtbarem Geräusch und Gestank durch die Lüfte hinweg. Der Schmied lebte noch viele, viele Jahre, er wurde tagtäglich reicher und dachte nicht viel ans Sterben. Aber auch ihm blieb sein Stündchen nicht aus. Als er diese Erde verlassen hatte, wandelte er zuerst wohlgemut, pfeifend und singend der Hölle zu; denn drunten, meinte er, muß es lustiger sein als im Himmel droben. Wie er zur großen Höllenpforte kam, pochte er mit seinem Hammer, den er als Andenken von der Welt mitgenommen hatte, so gewaltig an, daß er sie beinahe einschlug. Des Teufels Großmutter, die eben allein zu Hause war und die Morgensuppe aß, stellte die Schüssel beiseite und hinkte verdrießlich zum Tor: »Wer ist da draußen?«

»Der Schmied von Rumpelbach.«

»Ah so! kommst du jetzt, du Schurke! Glaubst du, du könnest die Teufel immer zum besten haben? Pack dich nur, für dich ist hier kein Platz.«

Während sie dies sagte, stellte sie schnell einige Kessel zur Türe, damit der Rumpelbacher dieselbe nicht so leicht einrennen könne. Dieser aber dachte sich: »Was liegt daran, läßt man mich hier nicht ein, so geh' ich halt in den Himmel.« Er kehrte schnell um und stieg einen langen und steilen Weg empor. Wie er vor dem Himmelstore stand, klopfte er ganz sittiglich an dasselbe, – denn er hatte wohl gesehen, daß man mit Grobem nichts ausrichte. »Wer ist draußen?« rief[32] St. Peter, der himmlische Torwärter. »Der Rumpelbacher Schmied«, ertönte laut die Antwort.

»Was glaubst du denn, Lumpen, die mit dem Teufel einen Pakt machen, könnten wir im Himmel brauchen? – Geh du nur abwärts!«

Das war nun dem Schmied ein wenig zu arg. – »Daß ich zu schlecht bin für die Hölle und zu schlecht für den Himmel, das hätte ich doch nie geglaubt«, murmelte er ärgerlich vor sich hin und ging wieder abwärts. Als er nun wieder an das Höllentor kam und sich als den Schmied aus Rumpelbach anmeldete, war eben die ganze Teufelsfamilie zu Haus und kleine wie große Teufel schrien zusammen: »Laßt ihn nicht herein, laßt ihn nicht herein, bei dem könnt es uns übel gehen!«

Der arme Schmied mußte nun wieder umkehren, um auch an der Himmelstüre das zweitemal sein Glück zu versuchen. Er klopfte wieder ganz sittiglich an und bat um Einlaß. Allein St. Peter wies ihn mit noch herbern Worten zurück als das erstemal. –

»So laßt mich doch einen Augenblick in den Himmel hineinschauen!« flehte der Schmied. »Nun das will ich dir gönnen, damit du uns einmal vom Halse bleibest«, murrte St. Peter und tat die goldene Himmelstüre ein wenig auf. Kaum gewahrte der Schmied eine kleine Öffnung, so warf er seine alte Kappe in den Himmel hinein. St. Peter wollte ihm dieselbe herausreichen, aber der Rumpelbacher sagte: »Ich kann mir meine Sache schon selber holen.« Er wurde nun hineingelassen, um seine Kappe herauszutragen. Aber kaum war er drinnen, so setzte er sich auf derselben nieder und rief frohlockend: »Nun sitze ich auf meinem Eigentume,« und niemand konnte ihn wegschaffen. –

Und wo ist denn jetzt der Schmied von Rumpelbach? Er sitzt noch im Himmel droben auf seiner Kappe und hört der englischen Musik zu.


(Bozen.)

Quelle:
Zingerle, Ignaz Vinc. und Josef: Kinder- und Hausmärchen aus Tirol. Innsbruck: Schwick, 1911, S. 24-33.
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