Totenklage und Aufforderung zur Rache

[114] Ali, den Tod des Geid, deines Vaters, will ich beklagen,

Oft erwachend des Nachts betaste nach ihm ich das Lager.

Groß wie ein Strauß war er, doch ein Schlag vermocht' ihn zu töten.

Auch des Warsama kräftige Arme zerrissen die Geier.

Mohammed mit dem weißen Schild überschlug sich im Staube.

Mohammed Golhaleh blieb liegen im Dickicht.

Hersi köpften sie, wir haben die Führer verloren!

Oft und lang seitdem war der Stamm zur Beratung versammelt.

Lange ist's her, daß der Feind uns unserer Besten beraubte!

Zahlreich seid ihr, greift heute noch an, nur Greise bedenken,

Heute abend noch könnt das Kriegsgeschrei ihr erheben.[114]

Männer, der Krieg ist der Helden Bedürfnis,

Männer, es grollen die Streiter,

Männer, sollten wir siegen, so tötet vor allen die Führer,

Haut sie in Stücke und brüllt wie die heidnischen Galla!

Ach! so mancher der Uns'ren fehlt uns im Schatten der Bäume,

Und wen der Speer durchbohrt, den erwarten vergebens die Weiber.

Darum kämpft, oder laßt das Prahlen und eitle Gerede.

Quelle:
Seidel, A. (Hg.): Geschichten und Lieder der Afrikaner. Berlin: Verein der Bücherfreunde, Schall & Grund, 1896, S. 114-115.
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