Paschal Fetagadz.

[424] Zu Skutari starb der Oberpriester der Zigeuner und die Zigeuner hielten ihn wie einen heiligen Mann. Paschal Fetagadz, um ihnen die Heiligkeit des Oberpriesters der Zigeuner zu beweisen, ging und nahm eine grosse Schildkröte und ging eines Abends zum Grabe des Oberpriesters, nahm auch eine Kerze mit und setzte sie auf das Haus der Schildkröte zurecht und zündete die Kerze auf der Schildkröte an, die Schildkröte band er an das Grab. Darauf ging er seiner Arbeit nach, die Zigeuner sahen in der Nacht am Grabe des Oberpriesters Licht brennen, das Licht drehte sich rund herum um das Grab und die Zigeuner erhoben sich alle, gross und klein, und gingen alle zusammen betend und Büchsen losschiessend aus Freude darüber, dass das Oberhaupt der Zigeuner selig wurde. Sie nähern sich dem Grabe, als sie da eine Schildkröte mit einer Kerze im Hause sehen. Und die Zigeuner gerieten an einander: »Wer hat uns diese Sache angethan?« Dann fiel es ihnen ein, dass es ihnen Paschal Fetagadz gethan habe.

Quelle:
Jarník, J. U.: Albanesische Märchen und Schwänke. In: Zeitschrift für Volkskunde in Sage und Mär [...] 2 (1890). Leipzig: Frankenstein und Wagner, S. 424.
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