XVIII. Verwandelte Juden.

[232] »Eines Abends, als ich in Begleitung eines intelligenten alten Mannes über eines unserer Lancashire-Moore ging, hörten wir plötzlich über uns das Pfeifen einer Schar Regenpfeifer. Mein Begleiter erzählte, daß, als er ein Knabe war, die Leute dies für schlechte Vorbedeutung hielten, denn wer ›die wandernden Juden‹ höre, der würde bald von Unglück betroffen werden.«


  • Literatur: Notes and Queries, Ser. IV, vol. 8, p. 268.

Swainson, British Birds, p. 180 gibt die Fortsetzung:

Als ich meinen Freund über diesen Namen der Vögel befragte, sagte er: »Es gibt eine Sage, daß sie die Seelen der Juden seien, die bei der Kreuzigung dabei waren und darum verdammt wurden, auf ewig in der Luft herumzufliegen.«


Die »Sieben Pfeifer« (Seven Plovers), die nach englischem Aberglauben ein schlechtes Omen sind, sollen Juden gewesen sein, die bei der Kreuzigung halfen.


  • Literatur: Conway, The wandering Jew p. 87.

Es gibt einen Aberglauben in Lancashire, der den Regenpfeifer mit der verwandelten Seele eines Juden identi fiziert. Wenn sieben beisammen sind, heißen sie die Siebenpfeifer, und ihr Ruf, heißt es, bringt denen Unglück, die ihn hören.


  • Literatur: E. Phipson, Animal Lore of Shakespeares time p. 262 = Dyer, English Folklore 95.

Die knockers (kleine Geister) sollen die Juden sein, die Christus kreuzigten.


  • Literatur: Aus Cornwall. Folklore Journal 5, 89.
Quelle:
Dähnhardt, Oskar: Natursagen. Eine Samlung naturdeutender Sagen, Märchen, Fabeln und Legenden, 4 Bände, Leipzig/Berlin, 1907-1912, S. 232-233.
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