Sprichwörter.[312] 187

1. Es ist besser blinde Augen als ein blindes Herz zu haben.

2. Der Kopf, in dem kein Stolz wohnt, sollte lieber abgeschlagen werden.

3. Besser ein umherirrender Hund als ein gefangener Löwe zu sein.

4. Das Feuer brennt nur die Hand dessen, der es trägt.

5. Erkundige dich nach dem Nachbar, ehe du ein Haus kaufst, und nach dem Weggenossen, ehe du nach dem Wege frägst.

6. Er bettelt und stellt Bedingungen.

7. Die Armut ist die Fessel des Genies.

8. Wer leben will, muss sich rühren.

9. Was der Wind bringt, trägt der Sturm davon (wie gewonnen, so zerronnen).

10. Schweigen ist (auch) eine Antwort.

11. Vom vielen Flattern zerbrechen die Flügel.

12. Zeige deine Zunge, so wird dich alle Welt fürchten.

13. In einem Hause, wo die Kinder fehlen, fehlt das Licht.

14. Die Katze ist weggegangen, also spielt, ihr Mäuse!

15. Du bist wie das Öl, das schwimmt immer oben auf.

16. Man kann nicht zwei Wassermelonen in einer Hand tragen (zwei Herren dienen).

17. Wer mit Worten zufrieden ist, ist zu beklagen.

18. Freundlichkeit des Gesichts ist besser als Freigebigkeit der Hand.

19. Ein Weib ohne Scham ist wie Speise ohne Salz.

20. Verschliesse deine Thür und (dann) verlasse dich auf deinen Nachbar.

21. Alle Wege führen zur Mühle.[312]

22. Ich und mein Bruder gegen meinen Vetter; ich und mein Vetter gegen den Fremden.

23. Eine Hand klatscht keinen Beifall.

24. Vorwürfe sind die Seife des Herzens.

Quelle:
Seidel, A. (Hg.): Anthologie aus der asiatischen Volkslitteratur. Weimar: Verlag von Emil Felber, 1898, S. 312-313.
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