42.

[109] Heute will ich Pulversalz (Salpeter) kaufen für das Fest des Heiligen Sergius. Ich stoße es auf dem Pulpel und mache Pulver daraus und fülle es in ein Gefäß und trage es hinunter in unser Haus, breite es in der Sonne aus und trockne es; dann fülle ich es ein und hebe es auf für das Fest des Heiligen Sergius. Und am Fest[109] des Heiligen Sergius fülle ich die Pulverhörner und die Tasche und lasse einen Jungen sie tragen, und ich gehe und nehme die Doppelflinte, und er trägt das Pulver. Wenn wir zum Heiligen Sergius kommen, lade ich die Doppelflinte und schieße Schuß auf Schuß los; ich lade (nur) die eine Hälfte (des Pulvers). Wenn wir dann auf der Ostseite hinuntersteigen, werfen wir uns gegenüber der Berikṯa (der Heiligen Thekla) nieder und rufen. Dann stehen wir wieder auf und gehen nach Ḥalōṣa, unsere Waffen alle geladen bereit haltend. Wenn wir nach Ḥalōṣa kommen, entleeren wir sie und schießen sie los, und der Felsen und der Ort hallen davon wieder. Dann gehen wir in die Gärten und beginnen den Reigen, und beginnen den Reigen zu tanzen und zu singen; dann geht jedweder nach Hause.

Quelle:
Bergsträsser, G[otthelf] (Hg.): Neuaramäische Märchen und andere Texte aus Malula. Leipzig: F.A. Brockhaus, 1915, S. 109-110.
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