[514] 113. Vom klugen Sohne und den drei Karfunkeln.

Aus Kato Sudena in Epirus. – S. Formel der weiblichen Käuflichkeit Nr. 6.

Die vorliegende Form zeigt an sich mit dem Grimmschen Märchen vom König Drosselbart keinerlei Verwandtschaft. Betrachtet man aber die neapolitanische Form im Pentamerone Nr. 40 als das Verbindungsglied zwischen denselben, so lassen sich beide auf eine gemeinsame Quelle zurückführen. Denn in der neapolitanischen Form läßt sich die Heldin wie in der griechischen von ihrem anfangs verschmähten und später verkleideten Liebhaber erkaufen, und wird dann, wie in der deutschen Form, von demselben für ihren Hochmut gezüchtigt. Freilich sind die geistreichsten Formen schwerlich die älteren. –

Quelle:
Hahn, J[ohann] G[eorg] v[on]: Griechische und Albanesische Märchen 1-2. München/Berlin: Georg Müller, 1918, S. 514.
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