[335] 12. Vom Mordmesser, dem Wetzstein der Geduld und der Kerze, die nicht schmilzt.

Aus Kapessowo in Çagori. – S. Bertaformel Nr. 21. –

Das neapolitanische Märchen, welches Basile zu dem Rahmen seines Pentamerone gewählt hat, entspricht dem vorliegenden seinem Grundgedanken nach vollkommen; doch zeigen sich dessen Formen weit abgeschliffener und der Eingang stimmt zu dem von Nr. 49, weil hier wie dort die Hauptfigur wegen eines entzweigeworfenen Topfes verwünscht wird, sich in einen ihr Unbekannten zu verlieben.

In Pentamerone Nr. 18 findet sich der Zug, daß die als unbekannte Küchenmagd im Hause des Oheims dienende Nichte diesen bittet, ihr von seiner Reise eine[335] Puppe, ein Messer und einen Bimsstein mitzubringen, und wenn er dies vergäße, solle er nicht über den Fluß kommen können. Sie erzählt dann der Puppe ihre Leiden, und der Oheim belauscht sie dabei.

Quelle:
Hahn, J[ohann] G[eorg] v[on]: Griechische und Albanesische Märchen 1-2. München/Berlin: Georg Müller, 1918, S. 335-336.
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