[402] 47. Von den drei um die Braut streitenden Brüdern.

Aus Kato Sudena. –

Wie hier drei, so streiten sich in Grimm Nr. 129 die vier kunstreichen Brüder, welche gemeinsam eine von einem Riesen geraubte Königstochter ihrem Vater zurückbringen, um deren Besitz, werden aber von dem König dadurch abgefunden, daß er jedem ein halbes Königreich schenkt.

Beachtenswert ist, daß sowohl in dem griechischen als in dem deutschen Märchen der moderne Begriff des Fernrohrs1[402] Eingang gefunden. Die ursprüngliche Form ist in dem persischen Tuhti Nameh (Grimm III, S. 212) erhalten, wo der Betreffende mit der Eigenschaft begabt ist, zu wissen, wo etwas Verlorenes sich befindet, so wie er auch die Zukunft voraussieht.

In dem entsprechenden neapolitanischen Märchen, Pentamerone Nr. 47, sind der Söhne fünf, und ihr Streit endet, wie im Griechischen, damit, daß der Vater die Befreite erhält.

Fußnoten

1 Siehe hierüber Einleitung, Abschnitt IV, S. 41. Note 2.

Quelle:
Hahn, J[ohann] G[eorg] v[on]: Griechische und Albanesische Märchen 1-2. München/Berlin: Georg Müller, 1918, S. 402-403.
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