[411] 56. Das Pfefferkorn.

Wir reihen das Pfefferkorn, obwohl aus Smyrna stammend, dem Märchen vom Halberbs an, weil es mit demselben nahe verwandt ist und dessen kindliche Auffassung zu sein scheint.

Der Zug, daß Pfefferkorns Tod von aller Welt betrauert wird, klingt auch im deutschen Schneewittchen bei Grimm Nr. 53 an, wo nicht bloß die Zwerge, sondern auch die Tiere dessen Tod beweinen, »erst eine Eule, dann[411] ein Rabe, zuletzt ein Täubchen«. Dies erinnert an die allgemeine Klage um Baldurs Tod. –

Dies Märchen zeigt, daß dem griechischen Kreise die Mehrsprüche nicht fremd sind, von welchen der deutsche Jokel, der den Haber nicht schneidet und auch nicht nach Hause kommt, der verbreitetste ist.

Quelle:
Hahn, J[ohann] G[eorg] v[on]: Griechische und Albanesische Märchen 1-2. München/Berlin: Georg Müller, 1918, S. 411-412.
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