[223] 31. Von dem Schäfer der die Königstochter zum Lachen brachte.

Vgl. Gesta Romanorum Cap. 120, das Volksbuch von Fortunatus und seinen Söhnen, Grimm III, 202, (Variante zu Nr. 122), Zingerle II, 73 und 193, Curtze S. 34, Peter II, 188, Campbell Nr. 10, Ausland 1856, S. 716, Nr. 8 (rumänisch), Asbjörnsen und Gräße, Nord und Süd S. 145 (finnisch). In allen diesen M. verliert der Besitzer von Wunschdingen dieselben durch die List einer Prinzessin, erhält sie aber nach einiger Zeit wieder mit Hilfe von Früchten[223] (Aepfel, Birnen, Beeren), deren eine Art die Eigenschaft hat, daß wer sie ißt aussätzig wird (Gesta Romanorum) oder Hörner oder eine unmäßig große Nase bekömmt, während die andere Art diese Uebel heilt. Die listige Prinzessin fehlt im sicil. M., dafür nimmt der König die Wunschdinge mit Gewalt. In mehreren der verglichenen M. kömmt unter den Wunschdingen ein Horn oder eine Pfeife vor, durch die man Soldaten herbeiblasen kann, im sicil. M. zwingt die Pfeife alle Hörer zu tanzen. Vgl. in Bezug auf Instrumente, die zum Tanz zwingen, Grimm zu Nr. 110, Hahn zu Nr. 34, meine Nachweise im Jahrbuch für rom. und engl. Lit. V, 10, Grundtvig III, 75, Widter-Wolf Nr. 14, Schneller Nr. 16.

Der Eingang des sicil. M., wie die Prinzessin durch den zum Niesen zwingenden Ring zum Lachen gebracht wird, ist den verglichenen M. fremd.

Bei Hahn Nr. 44 kommen, wie im sicil. M., schwarze und weiße Feigen mit denselben Wirkungen vor.

Quelle:
Gonzenbach, Laura: Sicilianische Märchen. Leipzig: Engelmann 1870, S. 223-224.
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