[227] 35. Von der Tochter des Fürsten Cirimimminu.

Vgl. das catalanische M., welches Milá S. 187 leider nur auszugsweise also gibt: Ein Königssohn fragte ein Mädchen: »Fräulein, Fräulein, wie viel Blätter sind an dem Baum?« Das Mädchen antwortete: »Herr, Herr, wie viel Sterne sind am Himmel?« Sie heirateten sich hernach, aber weil sie wußte, daß der Königssohn sie tödten wollte, legte sie eine Zuckerpuppe in's Bett. Der Prinz zog sein Schwert und hieb der Puppe die Nase ab, die ihm in den Mund fiel. Da sagte er: »Wenn ich gewußt hätte, daß du so süß wärst, so hätte ich dich nicht getödtet.« Da trat seine Gattin hervor, und sie versöhnten sich.

Im Pentamerone III, 4 legt die schlaue Sapia Liccarda ebenfalls an ihrer Stelle eine Zuckerpuppe in's Bett u.s.w., aber die Streiche, die sie vorher dem Königssohn gespielt hat, sind verschieden von denen der Tochter des Cirimimminu. – Die Zuckerpuppe kömmt auch in Nr. 36 vor.

Quelle:
Gonzenbach, Laura: Sicilianische Märchen. Leipzig: Engelmann 1870, S. 227.
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