[561] 18. Vom klugen Hans der es bis zum König brachte (S. 412).

Diese, in zwei Varianten vorhandene, Soldatengeschichte ist weniger Märchen, als Novelle mit einigen märchenhaften, resp. anekdotischen Zügen. Zu den letztern gehört z.B. der Passus, wie Hans sich von seinem Vater grosse Geldsummen schicken lässt, um Offizier, General und König zu werden; es giebt bekanntlich eine ganze Reihe von Anekdoten, in denen Väter ihren Söhnen, auf ähnliche Vorwände hin, Geld schicken, ich erinnere nur an den, als Artilleristen dienenden Freiwilligen, dem sein Vater eine grössere Geldsumme zur Anschaffung einer eigenen Kanone, die jeder Freiwillige haben muss, schicken soll und schickt. – Wie Hans, in einem Bett verborgen, ins Zimmer der Kaufmannstochter gebracht wird, so schafft Chud. III, 93, S. 66, ein altes Weib einen Prinzen, in einem Koffer, in das Haus eines Kaufmanns und bittet[561] um die Erlaubniss, ihn, bis sie wiederkommt, im Schlafzimmer der Tochter stehen lassen zu dürfen. Aehnlich Gonzenbach 10 (Räuber in silbernem Adler) und 23 (Ohimè in einer Statue). Eine, allerdings entfernte, Aehnlichkeit zeigt sich zwischen dem litauischen und sicilianischen Märchen 10, im Zuge, dass Hans, ebenso wie der Räuber, dem Kaufmann vorspiegelt, er sei ein reicher Mann und auf diese Weise dessen Tochter zur Frau bekommt. –

Quelle:
Leskien, August/Brugman, K.: Litauische Volkslieder und Märchen. Straßburg: Karl J. Trübner, 1882, S. 561-562.
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