[227] 143. Der Fuß des heiligen Remaclus zu Spaa.

Mündlich.


Bei der Quelle Groesbeeck zu Spaa sieht man das Zeichen eines Fußes in die Erde eingedrückt. Frauen, welche unfruchtbar sind, halten eine neuntägige Andacht zu Ehren des heiligen Remaclus in der Kirche zu Spaa und trinken jeden Tag ein Glas Wasser aus der genannten Quelle, während sie einen Fuß in das erwähnte Zeichen setzen. Dieses Zeichen schreibt sich aber daher.

Sankt Remaclus, welcher in der Gegend von Spaa wohnte, schlief eines Tages über dem Gebete ein. Um ihn dafür zu strafen, ließ Gott zu, daß einer seiner Füße in die Erde sank, und dieses Loch blieb auch seit der Zeit und konnte nicht ausgefüllt werden. Um aber die Reue, welche der Heilige ob seiner Sünde hatte, und die strenge Buße, mit welcher er dieselbe wieder gut zu machen suchte, zu belohnen, wurde dem Fußzeichen die wunderwirkende Kraft, durch welche es heute noch in Belgien berühmt ist.

Quelle:
Wolf, Johann Wilhelm: Niederländische Sagen. Leipzig: Brockhaus, 1843, S. 227.
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