[229] 147. Das Kirchfeld zu Poucke.

Sanderus II, 43.

Ph. Blommaert im Kunst- en Letter-Blad. 1842. S. 31.


Im Beginne des elften Jahrhunderts war die Kapelle von Poucke in einem sehr verfallenen Zustande; darum beschlossen die Einwohner, sie abzubrechen und an ihrer Stelle eine neue steinerne Kirche zu bauen. Schon waren alle Baumaterialien auf Ort und Stelle, als eines Morgens die Werkleute, auf den Bauplatz kommend, nichts mehr fanden; alles war verschwunden: Kalk, Mörtel, Steine, Gerüste, kurz alles. Man suchte lange, um es wiederzufinden; endlich fand man es in einem abgelegenen Felde, nahe bei der Burg, und gerade in derselben[229] Ordnung, in welcher man es auf dem andern Bauplatze verlassen hatte.

Die Werkleute erkannten hierin die Hand Gottes und die Gemeinde auch, und man erbaute die Kirche da, wo man die Materialien wiedergefunden hatte. Die alte Kirchstelle wird aber noch heute das Kirchfeld geheißen.

Quelle:
Wolf, Johann Wilhelm: Niederländische Sagen. Leipzig: Brockhaus, 1843, S. 229-230.
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