Sage von der Insel Gilm.

[129] Auf der Insel Gilm im Dobenschen See, nahe bei dem Dorfe Doben selbst, stand in alten Zeiten eine Feste, an welche sich ebenfalls alte Sagen geknüpft haben. Wir ersehen dies aus einer im Jahre 1794 von dem Angerburger Probst Pisanski abgefaßten Beschreibung der Insel Gilm, in welcher folgende Stelle vorkommt:

»Schließlich ist noch anzumerken, daß der gemeine Mann allhier von diesem Berge verschiedene Fabeln hat, wie denn auch nur vor einigen Jahren einige aus Angerburg nach Bartsch im Winter reisende Personen eine Jungfer des Nachts am Licht sitzend wollen gesehen haben, welche Phantasie vielleicht aus der Meinung entspringt, nach welcher der gemeine Mann noch hin und wieder glaubt, es müssen in dem Berge Schätze sein, über die diese gesehene Jungfer etwa die Aufsicht hatte und sie bewache.«12

12

Preuß. Archiv, 1794, S. 556, 557.

Quelle:
Toeppen, M.: Aberglauben aus Masuren, mit einem Anhange, enthaltend: Masurische Sagen und Mährchen. Danzig: Th. Bertling, 1867, S. 129.
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