Das Fänggenweiblein in der Klemme.

[26] Einstens sah ein Waldfänggenweiblein neugierig einem Manne zu, der in einem Walde bei Churwalden Latten spaltete. Es saß am Boden, an einen Lerchenstamm gelehnt, und da rief der Mann ihm, es möchte ihm doch ein wenig helfen und die Latten auseinander halten. Das Weiblein war dazu bereit und half ihm, so gut es konnte. Plötzlich aber zog der hinterlistige Mann die Axt heraus, die Latten klappten zusammen und klemmten dem Waldweiblein die Hand so ein, daß es dieselbe nur mit Verlust dreier Finger wieder herausziehen konnte.

Quelle:
Jecklin, Dietrich: Volksthümliches aus Graubünden. 3 Teile, Zürich 1874, Chur 1876, Chur 1878 (Nachdruck Zürich: Olms, 1986), S. 26.
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