Die bestrafte Hexe.

[66] Es gingen zwei Jäger in den Wald und schossen einen mächtigen Fuchs, an dem sie Beide genug heimwärts zu schleppen hatten. Ihre Beute wurde aber immer schwerer und schwerer, und endlich mußten sie dieselbe fallen lassen, die rollend in den Abgrund stürzte. – Als die beiden Jäger leer nach Hause zurückgekehrt, fand der Eine seine Ehehälfte todt in der Stube liegen; eine Kugel hatte ihre Brust durchbohrt, und diese Kugel erkannte er als die seine. Die Frau war eine Hexe gewesen, hatte sich in einen Fuchs verwandelt und den Tod aus ihres Mannes Hand erhalten.

Quelle:
Jecklin, Dietrich: Volksthümliches aus Graubünden. 3 Teile, Zürich 1874, Chur 1876, Chur 1878 (Nachdruck Zürich: Olms, 1986), S. 66.
Lizenz:
Kategorien: