[347] Silfwerhwit und Lillwacker.

Eine unvollständige Aufzeichnung aus Upland, erzählt die Sage auf folgende Art: Es waren einmal drei schöne Jungfrauen, die nicht heirathen wollten, obschon sie viele Freier hatten. Da kam ein Greis zum Hofe hin. Er fragte, aus welcher Ursache die drei Jungfrauen keine Männer haben wollten, obgleich sie jung und schön waren. Nun bekannten die Mädchen, die wahre Ursache sei die Furcht, Kinder zu bekommen. Als der Greis dies hörte, versprach er ihnen zu helfen, und zeigte ihnen eine Quelle, aus der sie trinken sollten. Die Jungfrauen befolgten den Rath des Alten; aber es ging wider ihre Vermuthung;[347] denn nach einiger Zeit wurden alle drei schwanger, und ehe das Jahr um war, gebar jede einen schönen Knaben.

Die drei Knaben wuchsen zusammen auf, und wurden mit der Zeit große Jäger. Als sie nun im Walde umherstreiften, trafen sie durch einen besonderen Zufall eine Bärin, eine Wölfin und eine Füchsin. Die Jünglinge wollten sie tödten, aber die Thiere flehten um ihr Leben, und gaben ihre Jungen zum Lösegeld. So erhielten die Pflegebrüder, der eine einen Bär, der andere einen Wolf und der dritte einen Fuchs, die treu ihren Herren folgten und dienten.

Der Schluß der Sage stimmt mit der obigen Aufzeichnung überein.

Quelle:
Hyltén-Cavallius, Gunnar/Stephens, George: Schwedische Volkssagen und Märchen. Wien: Haas, 1848, S. 347-348.
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