368. Bristenschätze u.ä.

[263] a) Oben im Bristenstock, so offenbarte ein »Vynediger«, ist inwendig eine Höhle; da tropft das lautere Gold von der Decke herab, und ein »Chochchessi syg underg'stellt, das syg scho lang volles und läuffi uber.«


Joh. Jos. Walker, 72 J. alt, Meitschligen.


b) Alle Jahre tropft im Bristen ein Klumpen Gold zusammen wie eine Kegelkugel.


Häufig.


c) Ein Klumpen Gold wie ein Rossgrind oder, wie andere sich ausdrücken, ein Rossgrind Gold tropft jedes Jahr im Bristen zusammen.


Albin Indergand, Ried; Josepha Epp, Bristen.


d) Am Höchsten Bristen sind drei Karfunkel. Der alte Bettler-Locher Lorenz in Amsteg hat sie einmal durch ein Fernrohr gesehen. Sie erleuchteten die Nacht taghell, und es sei immer feucht um sie herum.


Peter Tresch, Silenen.


e) Der Bristenstock ist von dicken Goldadern durchzogen.

f) Der Bristenstock stehe auf drei goldenen Kugeln, die in einer goldenen Schüssel liegen, soll es zu Zeiten geheissen haben, als sie im Teiftal und auf der Höchi im Ried nach Gold gruben.


Martin Wipfli, Grundbuchführer.


g) Der Fehdistock im Meiental steht laut Offenbarung eines fahrenden Schülers auf drei goldenen Säulen.


Frau Baumann, 70 J. alt, Meien, u.a.


h) Der St. Anna-Bärg (in Ursern), heig ä fahrädä Schiäler g'seit, sett mä-n-uff dry goldig Stitt tüe.


M.A. Schmid, 78 J. alt, Hospental.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 263.
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