369. Das goldene Kegelries auf dem Bristen.

[263] 1. Ein Küher hat es einst, man weiss nicht wie, gefunden. Aber, statt es sofort einzupacken und mit nach Hause zu eilen, hat es der Lahli stehen lassen und ist einer Kuh nachgelaufen, die sich in die Geissweide verstiegen hatte. Als er wieder zurückkehrte, war die ganze Herrlichkeit verschwunden.


Jos. Maria Zberg, 75 J. alt, Silenen.


Alle Jahre zu Mitte August morgens vor Sonnenaufgang erscheinen ihrer drei und spielen mit dem goldenen Kegelries auf dem Höchsten Bristen. Würde da jemand Gesegnetes auf die Kegel streuen, so könnte er sie bekommen.


Jos. Zgraggen, Rütlipächter.


2. Auch auf der Langlaui am Abhang des Bristenstockes ist laut Offenbarung eines fahrenden Schülers ein goldenes Kegelries. Wenn einmal einer aus der Gegend sieben (neun) Jahre hindurch die nämliche weisse Trychelgeiss hirtet, so wird sie im siebenten (im neunten) Jahre zu diesem Kegelries laufen. Aber bis heute ist das noch nie geschehen.


Frz. Jos. Zurfluh, 75 J. alt, Intschi.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 263-264.
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