Pumpot und der Teufel.

[9] Pumpot33 und der Teufel machten eine Wette, wer am weitesten werfen könnte, und der Teufel warf mit einem Steine sehr weit. Pumpot aber hatte sich eine Schwalbe gefangen und liess sie fliegen und die Schwalbe flog noch weiter als der Stein. Da machten sie eine andere Wette, wer am geschicktesten würde die Kirschen von einem Baume herunterbekommen. Pumpot war ein leichter Kerl und schnell auf dem Baume, aber der Teufel fasste an die Krone des Baumes und bog den ganzen Baum herunter und pflückte sich Kirschen in Menge ein. Dann, wie er genug eingepflückt hatte, liess er den Baum los und da flog Pumpot34 bis an das nächste Dorf. – B.

33

In der Mark: Ein Riese und ein Handwerksbursche wetteten, wer der Stärkste wäre. Der Riese zerrieb einen Stein mit Mühe, der Handwerksbursche einen »grünen« (harten) Käse mit Leichtigkeit. Da warf der Riese einen Stein hoch in die Luft, der erst nach langer Zeit, der Handwerksbursche einen Sperling, der gar nicht wiederkam. –

34

»In Straupitz lebte ein Mann, geheissen Pumput, Pumputs Kade, wegen seines langen Hosenbodens und kurzer Beine. Er hat einmal ganz allein sieben Bullen getrieben« (sonst hier vier Mann, wenigstens anfänglich, einen Bullen; Stallfütterung). – I, 53. Ein oder mehrere alte Wenden sagten: »Mein Grossvater hat gesagt: ›Wenn Du in ein Quartier kommst, alte graue Leute und kleine Kinder lass ungeschoren‹«. Vergl.: Anton, Ueber der alten Slaven Ursprung u.s.w. Leipzig. 1783. 118.

Quelle:
Schulenburg, Willibald von: Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Berlin: Nicolai, 1882, S. 9.
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