32. Warum arbeitet der Bauer so viel?

[280] Als unser Herr Christus sich für die Dulder abgemüht, bat er den lieben Gott, dass die Bauern weniger arbeiten sollten. Sein vieles Bitten hatte auch Erfolg; denn der liebe Gott erlaubte, dass von nun an zwei Stunden Arbeit genug sein sollten für das Fortkommen. Unser Herr Christus sandte sogleich St. Peter aus mit diesen Worten:

»Mache dich auf und tue den Menschen kund, dass sie von nun an nur von fünf bis sieben arbeiten sollen.«

St. Peter erschien beim Morgengrauen auf der Erde. Doch mit der guten Botschaft blieb er schon beim ersten Dorfende stecken; denn die erfreuten Bauern liessen ihn natürlich nicht weiter ziehen, ehe er nicht tüchtig geschnapst hatte. Wie er dann wieder weiter getorkelt ist, hat er mit seinem dumpfen Kopf nicht verkündet, dass sie von fünf bis sieben arbeiten sollten, sondern von sieben bis fünf.

Quelle:
Róna-Sklarek, Elisabet: Ungarische Volksmärchen. Neue Folge. Leipzig: Dieterich 1909, S. 280.
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