[294] 16. Abend, Mitternacht und Morgendämmerung (Este, Éjfél mëg Hajnal).

Magyar Népköltési Gyüjtemény X, No. 1, S. 1 (1907): Sammlung von Berze Nagy; aus Besenyötelek, Heveser Komitat.

Über verwandte Märchen vom Jüngling, der drei Königstöchter aus unterirdischer Haft befreit, und seinen treulosen Brüdern: Köhler I, S. 292 ff. und 543 ff., Leskien und Brugman S. 554 ff., Cosquin I, S. 6 ff. Ein in Ungarn sehr verbreitetes Märchen. U.a. Magy. Népk. Gy. VI, No. 15, 16; ebenda VII, No. 8; IX, No. 2; türkisch (Kúnos S. 72); heanzisch (Bünker No. 94): russisch (Polívka S. 264, 267, 273, 283 zu Ončukov No. 8, 34, 79, 241.). – Männlein isst die heissen Speisen vom Bauch des Kochs: walachisch (Schott No. 10: zerlegt das siedende Fleisch auf der Brust des Kochs). – Keule des Drachen (oder Riesen) kündet sein Kommen: ungarisch (Kriza S. 436; Magy. Népk. Gy. VI, No. 15, 16; VII, No. 8; X, No. 9); walachisch (Schott No. 1); serbisch (Wuk No. 5). – Vogel Greif trägt den Helden zur Oberwelt empor: Köhler I, S. 561 Anm. und Cosquin II, S. 141 – Held schneidet sich selbst Fleisch ab, um den Greif zu füttern: Köhler zu Gonzenbach No. 61 und Kleinere Schriften I, S. 546; dazu ungarisch (Magy. Népk. Gy. VI, No. 15, No. 16: als Vogel Greif auf seine Frage erfährt, was für Fleisch der letzte Bissen gewesen, gibt er es zwar zurück, sagt aber: »Wenn ich gewusst hätte, dass du solch Fleisch hast, wärst du nimmer auf diese Welt zurückgelangt!«; ebenda VII, No. 6); türkisch (Kúnos S. 72: Vogel Anka merkt, dass das letzte Stück Menschenfleisch war, schluckt es nicht hinunter, behält es im Schnabel und gibt es nachher zurück); ebenso armenisch (Chalantianz S. 20). – Held bringt den Alten ihre Augen wieder: Köhler I, S. 432 ff.; ungarisch (Magy. Népk. Gy. VII, No. 8: der von den treulosen Gefährten in der Unterwelt zurückgelassene Jüngling hütet die Schafe des blinden Ehepaars, schläft ein; ein junger Rabe glaubt ihn tot und frisst ihn an. Mutter des Raben bittet um Schonung und unterweist[294] ihn: um zwölf Uhr kommt ein Riese aus dem Brunnen; den soll er töten; unter einem flachen Stein lägen die Augen des Ehepaars. Zum Lohn soll er nichts anderes annehmen, nur die dreibeinige Stute, die ihn auf die Oberwelt tragen wird. Er solle den Alten erst ein Auge geben und dieses erst dem Mann, dann der Frau einsetzen, damit ihr Verlangen, wieder sehend zu werden, ihr Bedenken, ihm die Stute zu geben, besiegt; ebenda IX, No. 13: im Märchen vom Drachentöter und der treulosen Schwester); rumänisch (Schullerus Anhang No. 5); russisch (Polívka S. 283 zu Ončukov No. 241). – Katzenaugen: Grimm No. 118 und III, S. 198. – Wenn die gefangenen Prinzessinnen auf die Frage des Drachen, wer da sei, antworten: »dein Schwager«, so ist das offenbar eine Entlehnung aus dem Tierschwägermärchen.

Quelle:
Róna-Sklarek, Elisabet: Ungarische Volksmärchen. Neue Folge. Leipzig: Dieterich 1909, S. 294-295.
Lizenz:
Kategorien: