Feen laufen hinter Kindern her.

[134] Ein frommer, junger Mann aus Denbighshire erzählte, daß er in seinem Knabenalter einmal mit seiner Schwester und noch zwei andren kleinen Mädchen an einem Sommernachmittag im Felde spielte. Da sahen sie ungefähr sieben Ellen weit von sich eine Gesellschaft tanzen. Bei der Schnelligkeit ihrer wirbelnden Bewegungen konnten sie dieselben nicht zählen, aber sie schätzten sie auf funfzehn bis sechszehn. Sie trugen sich roth, wie die Soldaten, auch die Taschentücher, welche sie um den Kopf hatten, waren roth mit Gelb gesprenkelt. Als die Kinder verwundert zusahen, kam einer von den Tänzern zu ihnen herangelaufen. Die Kinder, in einer Angst, liefen fort und zu dem Trittbrett, welches über den Zaun führte. Die Mädchen kamen auch glücklich hinüber, aber der Knabe stolperte, und wäre beinahe von den Verfolgern gefangen worden. Da er nun glücklich drüben war und sich umsah, so sah er, wie der rothe Mann seine Arme hinter ihm her über das Trittbrett streckte. Um hinüberzuspringen schien er aber nicht Kraft genug zu besitzen.

Als sie im Hause, welches ganz in der Nähe lag,[134] angekommen waren, erzählten sie sogleich, was ihnen geschehen war, und Leute giengen aus, um im Feld zu suchen, aber sie fanden Nichts.

Der kleine rothe Mann sah sehr grimmig aus und hatte ein kupferfarbenes Gesicht. Er lief zwar nicht sehr schnell, machte aber doch für seine Größe tüchtige Schritte.

Quelle:
Rodenberg, Julius: Ein Herbst in Wales. Land und Leute, Märchen und Lieder. Hannover: Rümpler, 1857, S. 134-135.
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