Serenaten, einzelne Szenen und Gelegenheitssingstücke mit voller Orchesterbegleitung.

[426] Unter Serenaten, wie sie Mozart komponirte, verstand man zu damaliger Zeit eine kleine Gelegenheits-Oper, einen musikalischen Prolog, eigentlich zu theatralischen Vorstellungen bestimmt, der aber auch bloß als Konzertstück gegeben werden konnte – eine Art Kantaten, denen ein dramatisches Sujet zum Grunde lag. Sie hatten Aehnlichkeit mit den sonst üblichen Oratorien, deren Stoff aber geistlich war. Mozart komponirte deren drei:


[427] Ascanio in Alba.


(Große Serenate.)


Er erhielt den Auftrag vom Grafen Firmian im Namen der Kaiserin Maria Theresis, sie zur Vermählungsfeier des Erzherzogs Ferdinands zu schreiben, 1771. Während der Feierlichkeit wurde beständig mit der Serenate und der Oper, von Hassens Komposizion, abgewechselt.


Lo sogno di Scipione.


schrieb er bei Gelegenheit der Wahl des neuen Erzbischoffs von Salzburg 1772.


Il Re pastore


1779 in Salzburg geschrieben. Siegestel außerordentlich, und gehört unter diejenigen seiner andern Werke die auch noch jetzt ihren großen Werth haben. In[428] ihr zeigt sich schon der hohe Geist, der seine spätern Werke beherrscht.

Von Gelegenheits-Kantaten- für vollstimmige Begleitung finden sich drei in seinem Verzeichnisse. Hieher gehört: Die Freimaurerkantate; das bekannte: Töne laut durch alle Sphähren, und: Die ihr des unermeßlichen Weltalls Schöpfer ehrt. Letztere ist eigentlich bloß eine Klavierkantate.

Von einzelnen Szenen und Arien, die er für musikalische Akademien oder besondre Sänger schrieb, für verschiedene Besetzung und Stimmen, hat er zwei und zwanzig angemerkt.

Die vierte Klasse machen aus:

Quelle:
Arnold, Ignaz Ferdinand Cajetan: Mozarts Geist. Erfurt 1803, S. 426-429.
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