III.

[5] Es rauschen, Mozart, Dir dem holden Kinde,

Als kaum der Zunge will das Wort gelingen,

Zugleich der Liebe und des Wohllauts Wellen.

Er lauscht der Töne reizendem Verschlingen,

Und sucht, ob er zum Ton die Töne finde,

Und ist entzückt, wenn rein sie sich gesellen

Zum vollen Dreiklang schwellen.

Und hundertmal küsst er des Vaters Wange,

»Hast du mich lieb?« fragt er nach hundert Seiten,

Und sagt im Scherz der Vater: »Nein!« so gleiten

Die hellen Thränen ihm vom Auge bange.

Will er zur Abendruhe sich bereiten,

Muss ihn zu Bette noch Musik geleiten.


Quelle:
Ludwig Ritter von Köchel: Mozart. Zu Seiner Säcularfeier im Jahre 1856. Salzburg 1856, S. 5-6.
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