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[11] Original: wie Nr. 10
An Breitkopf & Härtel
Wien, den 25. Februar 1799.
Ich sende Ihnen hiermit die 6 Sonaten und den Marsch, den Sie verlangt haben. Sie haben ganz Recht, daß der Anfang dieses Marsches mit dem imIdomeneo Ähnlichkeit hat. Sie werden aber bald die Verschiedenheit erkennen. Mein seliger Mann hat ihn für mich gemacht. Da ich versäumt habe, ihn abkopieren zu lassen, so schicke ich ihn im Original1.[12]
Sie finden am Ende dieses Briefes ein Verzeichniß von Liedern. Ich glaube, daß die mit * bezeichneten 5 in der Kinderbibliothek2 sind.
Die Kontertänze, die auch für mich gemacht sind, können Sie schon jetzt so gut als Sonaten brauchen. Aber für diese und die Quadrillen begehre ich 8 Dukaten.
Was die Partitur von der Schöpfung [von Joseph Haydn] anbelangt, so bin ich nicht im Stande, Ihnen zu dienen. Nicht 100, viel weniger 20 Dukaten, durfte ich Haydn anbieten.
Sie finden hiebey ferner 3 Aktenstücke, getreu kopiert, zur Biographie meines Mannes.
1 Vermutlich K. 408.
2 Konstante meint Campes Kinderbibliothek, aus der Mozart einige Liedertexte genommen hat, aber nicht die hier bezeichneten.
3 Bei Köchel S. 503 heißt es, dieses Lied habe Mozart am 6. November 1787 in Prag am Geburtstage seines fünften Kindes Fritz komponiert. Diese Angabe, die von Joh. Ev. Engl herrührt, ist falsch. Mozarts viertes Kind Theresia ist am 27. Dezember 1787 in Wien geboren.
4 Text aus der Clemenza di Tito von Metastasio. Vermutlich der Entwurf oder eine Variante vom Terzetto 14 in Mozarts gleichnamiger Oper.
5 St.-Foix (W.A. Mozart II, 263) zweifelt die Echtheit dieser Canzonetta (Urhandschrift verschollen) an.
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