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[26] Original: wie Nr. 10


An Breitkopf & Härtel


Wien, den 17. Februar 1802.


Ich gebe Ihnen die Nachricht, daß der hiesige k.k. Kämmerer Graf v. Deym, der sich vor einigen JahrenMüller nannte und eine Kunstgallerie[26] aus eigner Arbeit eingerichtet hat, den Kopf Mozarts gleich nach seinem Tode in Gips abgeformt hat1, und ferner, daß der Hofschauspieler Lange, ein sehr guter Maler, ihn groß, aber en profil, gemalt2 hat, welches Gemälde er wahrscheinlich durch Hülfe des Deymschen Abgusses, besonders da er Mozart gut gekannt hat, zu einem vollkommen ähnlichen en face machen kann. Beide diese Herren haben ihre Arbeiten und werden Ihre Briefe ohne nähere Adresse bekommen.

Fußnoten

1 Vgl. dazu: Leopold Mozarts Reiseaufzeichnungen, Anhang (Ikonographie) S. 92. – Ludwig Nohl bemerkt zu obiger Stelle: »Dieses Wachsfigurenkabinet [Panoptikum] stand am Rothen Thurm. Wo mag Mozarts Figur geblieben sein? Sie trug seine eigenen Kleider.«


2 Vgl. Ikonographie S. 88 (Nr. 15). Das Bild, das Joseph Lange im Winter 1782–83 gemalt hat, hängt heute im Mozarteum.


Quelle:
Mozart, Constanze: Briefe, Aufzeichnungen, Dokumente 1782 bis 1842. Dresden 1922, S. 27.
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