§. 5.

[35] Gleichwie nun aber diese verschiedene Gattungen der Noten, Pausen und Sospiren in der heutigen Musik beständig untereinander vermischet werden: so[35] wird zu mehrerer Deutlichkeit zwischen iedem Tacte eine Linie gezogen. Daß also die zwischen zwo Linien stehenden Noten und Pausen allezeit so viel unter sich betragen müssen, als der am Anfange des Stückes angezeigte Tact erforderet. z.E.


5.

Das [c] ist eine Viertheilnote, folglich das erste Viertheil; die [d] und [e] Noten sind zwo einmal gestrichene oder Achttheilnoten und machen also das zweyte Viertheil aus; die doppelte Sospir und die folgenden 3 Noten [f] [g] und [a] sind zusammen vier Sechzehentheile und deßwegen das dritte Viertheil; das [g] als ein Achttheilnote und die zwo doppelte Fusellen [e] und [d] machen das vierte Viertheil. Hier ist eine Linie gezogen: denn hier schließt der erste Tact. Die vier doppelten Fusellen [c] [g] [e] und wider [g] sind das erste Viertheil des zweyten Tactes; die Viertheilnote [c] aber ist das zweyte Vier theil, und die darauf folgende Pause beträgt 2 Viertheile, denn sie ist eine halbe Pause, folglich das dritte und vierte Viertheil. Alsdann kommt abermal eine Linie, und hier endet sich der zweyte Tact.

Quelle:
Leopold Mozart: Versuch einer gründlichen Violinschule. Wien (1922), S. 35-36.
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